Auf dem Bad Vilbeler Verkehrsspielplatz lernen jetzt auch Karbener Vorschulkinder, sich richtig an Ampeln und Zebrastreifen zu verhalten. Für Stadtpolizist Heiko Lehnkering war das eine Premiere.
Karben. Ganz praktische Verkehrserziehung beginnt für die „Schlauen Füchse“ der Kita Petterweil früh am Morgen. Sie müssen nämlich in den Stadtbus zum Bahnhof Groß-Karben einsteigen, dann am Bahnsteig auf die Bahn warten und mit der S 6 bis Bad Vilbel fahren. Zum Schluss ist der Fußweg bis zum Verkehrsspielplatz am Ritterweiher zu bewältigen.
„Das haben sie alles prima gemacht“, sagt Kita-Leiterin Anette Wagner zufrieden. Mit 26 Vorschulkindern aus Petterweil und begleitenden Erzieherinnen hatte sie sich auf den Weg gemacht. Vier Kinder aus der Klein-Karbener Kita Am Breul und deren Erzieherin sind noch dazugekommen. Während die Mädchen und Jungen ihre Frühstückspause auf dem Spielplatz machen, bespricht sich Wagner mit Stadtpolizist Heiko Lehnkering.
Er hat schon alles vorbereitet, unterstützt von Mitarbeitern des Kinder- und Jugendbüros aus Bad Vilbel. „Die Ampeln sind an, und die Rädchen stehen bereit“, teilt er gut gelaunt den Erzieherinnen mit. Schnell ist klar, dass die Kleinen in zwei Gruppen zu je 15 Kindern aufgeteilt werden. Während die einen weiter auf dem Spielplatz herumtollen dürfen, beginnt für die anderen das Training.
Immer genau schauen
Bislang waren ehrenamtliche Mitarbeiter der Verkehrswacht in die Kindergärten gekommen. Wegen Personalknappheit bei den Freiwilligen springt nun die Stadt in die Bresche – und nutzt erstmals dafür den Bad Vilbeler Verkehrsspielplatz. Während mehrerer Termine werden dort alle Karbener Vorschulkinder geschult.
„Helme habt ihr alle auf, das ist gut“, lobt Lehnkering die Kinder und führt sie über den Platz, bleibt an der Ampel, dem Zebrastreifen und den Kreuzungen stehen. „Achtet auf die Linien der Fahrbahnen und die Gegenspuren, immer schön auf dem Weg bleiben und gut gucken“, mahnt er. Gut klappt es mit der wichtigen Probe, wo links und wo rechts ist. „Das kann ich doch“, meint ein Kind. Die meisten heben die richtige Hand. Das Ampel-Abc kennen sie ebenfalls. „Rot heißt Stopp, Gelb bedeutet Aufpassen, und bei Grün kann ich losgehen“, erläutert ein Kind. „Aber nie, ohne vorher zu schauen, ob wirklich alle Autos halten“, erinnert Lehnkering. Dann geht es los: Die Radfahrer fahren los, die Erzieherinnen verteilen sich auf dem Platz mit den übrigen Kindern im Schlepptau, und Lehnkering stellt sich an die Verkehrsampel. Auf einmal wird es richtig wuselig.
Wie schwierig es ist, die Aufmerksamkeit zu steuern, zeigt sich bald. „Guck mal, der da fährt einfach mit dem Rad durch, obwohl die Ampel rot ist“, schreit ein Kind. „Halt! Ihr müsst jetzt warten“, mahnt am Fußgängerweg eine Erzieherin, als sich ein Pulk Radfahrer nähert. Quietschend vor Freude rasen die kleinen Fußgänger hinüber und stellen die Radfahrer an anderer Stelle wieder auf die Probe.
Geduldig warten heißt es immer wieder an der Ampel. Für manche Kinder ist es auch eine Herausforderung, die Fahrspur einzuhalten und immer auf der richtigen Seite zu bleiben. Stadtpolizist Lehnkering muss öfters ans richtige Verhalten erinnern. Mit Geduld und ganz viel Humor.