Karben. Bei den Schlachtrufen eines „dreifach donnernden Okarbe helau!“ bebte die Halle im Bürgerhaus des Karbener Stadtteils. Die Närrinnen und Narren der SKG erlebten ein munteres Publikum im voll besetzten Haus. Unter den Senioren, von denen viele ein jeckes Hütchen auf dem Kopf balancierten, mischten sich auch Abordnungen etwa der Aascher Schnooke aus Nidderau und der Weiberfastnacht Groß-Karben.
Sitzungspräsident Carl Bienstock führte wohlgelaunt und mit zahlreichen Witzen, lustigen Anekdoten und Trinksprüchen durch den Nachmittag, nicht ohne immer wieder für den einen und anderen Spender, ortsansässige Firmen zumeist, Werbung zu machen.
Die Mini-Mäuse unter der Leitung von Anntin Hufnagel und Maike Kaffenberger, die jüngsten unter den Tanzmäusen der SKG, eröffneten den bunten Reigen an Auftritten. Sie zeigten ihre Choreographie unter dem Titel „Unter dem Meer“. Die Midi-Mäuse, trainiert von Inge Rummer und Sabine Gibus, beeindruckten mit einer Asia-Show. Einen Trend der Popkultur aufnehmend, zogen die Maxi-Mäuse, trainiert von Sascha Dehn, im Dunkeln mit kleinen Handlichtern ein und stellten gekonnt unter Beweis: „Our Ladys go Gaga“.
Iris Frech und Heidi Reuther ließen das von ihnen auf Trab gebrachte Männerballett in den „Wilden Westen“ einreiten. Unter ihren Fittichen stehen auch die Maxi-Mäuse, die mit Gesang, Tanz und Vortrag von einem Malle-Ausflug schwärmten. Dazu ließen die Zuckerpuppen als Dschingis Khan, Boney M. und Baccara stilecht die Disco der 70er Jahre aufleben – mit Carl Bienstock als Ilja Richter. Das durfte ein „Licht aus, wom – Spot an“ nicht fehlen.
Während im Elferrat sich die Herren behaupten, haben die Damen das Sagen in der Bütt. Den Anfang machte Martina Schirmer, die von Freud und Leid ihrer Schönheitskur am Bodensee erzählte. Ganz entspannt kann die langjährige Chefin den aktuellen Karneval genießen, hat sie doch ihr Zepter aus der Hand gegeben.
Neue Chefin
Abteilungsleiterin Karneval der Sport- und Kulturgemeinschaft Okarben ist nun Ina Katzer. Die neue Verantwortliche, für alle nun Ansprechpartnerin, ließ ihre Erfahrungen als „genervte Handy-Nutzerin“ in ihren Vortrag einfließen.
„Es kimmt alles rin, aber nichts mehr enaus“, stellte Tine Fauerbach als Kruschel-Lisbeth fest, die fast ein Loblied auf die Kruschel-Schublad’ singt.
Weil unter dem neuen Bürgermeister Karben nun aufblühen soll, kommt Heidi Reuther schon einmal als farbenfrohe Blume daher, denn Okarben ist erst später dran. In der JVA Kloppenheim, da könnt man ja die Mauer anmalen und „in Rendel sparen, weil die Blumen den Fluglärm nicht vertragen“, schlägt sie vor. Dass die Karbener SPD die letzte Wahl haushoch verloren habe, sei doch kein Wunder „bei dene Plakade“: Mit hängenden Schultern und finsteren Mienen, „da fehlt nur noch die Unterschrift „Wählt uns nicht“. Das hat ja dann auch ohne Worte geklappt“, bemerkt Reuther trocken. Doch nicht nur das lokale Geschehen lässt sie Revue passieren. „Früher haben die Griechen den Ouzo umsonst serviert, jetzt bekommen wir die Rechnung präsentiert“, kommentiert Heidi Reuther nicht nur die Euro-Krise auf ihre ganz spezielle Weise.
Als Damen-Comedia-Duo geben sich „Franka und Chantal“ die Ehre. Frank Demmer und Wolf Fitzner geben wunderbare Frauenzimmer in eleganten Abendroben ab und lassen an den Männern kein gutes Haar: „Männer sind wie Wolken. Wenn sie sich verziehen, kann’s noch ein schöner Tag werden“. Dazu musizieren und singen sie gar vortrefflich.