Karben. Die Dächer der öffentlichen Hallen in Karben sind einsturzsicher. Zu diesem Ergebnis kommt ein Sicherheitscheck, den die Stadt nach dem Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall Anfang vergangenen Jahres in Auftrag gab. Für Fälle extremer Witterung soll aber ein Notfallplan aufgestellt werden, kündigt Stadtbaurat Gerd Rippen an.
In den Trümmern der Halle in Reichenhall starben seinerzeit 15 Menschen. Bürger und Behörden in ganz Deutschland schreckte der Einsturz auf, schließlich unterhalten die Kommunen und Kreise überall große Sport- und Veranstaltungshallen. Deshalb beauftragte der Magistrat Karben ein Ingenieurbüro, das auch als öffentlich bestellter Sachverständiger anerkannt ist, mit der Sicherheitsüberprüfung der kommunalen Gebäude. „In einer ersten Phase wurden die sogenannten ‚Problemgebäude‘ untersucht“, erläutert Rippen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Sport- und Mehrzweckhallen, Bürgerhäuser und das Hallenfreizeitbad. Sie alle haben häufig kompliziertere Baukonstruktionen und unterliegen wegen ihrer Größe und Nutzung besonderen Sicherheitsaspekten. In einem weiteren Schritt will die Stadt laut Rippen bis Ende des Jahres auch sämtliche weitere städtischen Gebäude – Kindergärten und Wohnhäuser – überprüfen lassen.
In den inzwischen untersuchten Gebäuden hätten die Fachleute die Dachkonstruktionen akribisch auf mögliche Mängel hin untersucht und wenn erforderlich abgehängte Decken geöffnet. Ergebnis laut Rippen: Das Gutachten sagt, dass bei den untersuchten Gebäuden keine akuten Sicherheitsbedenken vorliegen. Allerdings trifft das wohl nur auf die hierzulande üblichen Wetterverhältnisse zu.
Denn „für den Fall, dass ähnliche Wetterverhältnisse wie Anfang 2006 in Bad Reichenhall eintreten sollten“, will Karben nun einen speziellen Maßnahmenkatalog schaffen. Damals hatten Eis und meterhoher Schnee die Dächer belastet. (d)