Seit über 20 Jahren ist der vom damaligen Ersten Stadtrat Klaus Minkel aufgebaute Immobilienbetrieb der Stadt aktiv. Und Minkel, der ihn heute ehrenamtlich leitet, hat gute Nachrichten. Der Betriebskommission wurde jetzt für die Jahre 2016/2017 ein Doppelhaushalt vorgelegt, der ein Schlaglicht auf die erreichte Leistungsfähigkeit wirft.
Bad Vibel. Nach Steuern wird ein Gewinn von 623 000 beziehungsweise 580 000 Euro für 2016/2017 ausgewiesen. Es sei aber eine Eigenheit der Werkleitung, möglichst tiefzustapeln, kommentiert Werksleiter Minkel und verweist darauf, dass der Gewinn vor Steuern bereits bei über 900 000 beziehungsweise rund 800 000 Euro liegt. Allerdings sei dieser Gewinn kleingerechnet worden.
„Wie es Brauch ist, werden die Bauzeitzinsen für neue Projekte nicht über die Lebensdauer abgeschrieben, sondern sofort als Aufwand gebucht. Neutralisiert man den Gewinn um diesen einmaligen Aufwand, werden 2016 über eine Million Euro und in 2017 über 1,2 Millionen Euro Gewinn vor Steuern erzielt“, erklärt Minkel. Eine solche Bilanz, müsste auch die Dauernörgler, die sich seit 20 Jahren am Eigenbetrieb und dessen Werkleiter auslassen, einmal nachdenklich stimmen, hofft er. Der Eigenbetrieb Stadtwerke schüttet in 2016 rund 812 000 Euro vor Steuern an die Stadt aus, im Jahr darauf 825 000 Euro. Davon entfallen 482 000 Euro auf die Miete der Stadt für das neue Rathaus. Minkels Rechnung zugunsten der Stadt sieht einfach aus: „Da die Stadt als Eigentümer im Grundbuch stehen wird, der Eigenbetrieb aber das neue Rathaus bezahlt, kommt die Stadt umsonst an das Eigentum. Da der Eigenbetrieb der Stadt die Miete als Gewinnausschüttung erstattet, kommt die Stadt auch noch gratis an die Nutzung des neuen Rathauses. Solch ein günstiges Finanzierungsmodell zugunsten einer Stadt dürfte einmalig in ganz Deutschland sein!“
Weiter sei vorgesehen, dass es vertraglich angebahnt wird, dass die gemeinnützige Humanistische Stiftung gegen sukzessiver Zahlung des anteiligen Preises 50 Prozent des Eigentums an der Europäischen Schule erhält. Die Stiftung hält zu 100 Prozent die gemeinnützige Schul-GmbH.
Als nächste große Maßnahme stehe der Bau des Kombibades für 2016/2017 im Programm, der sich nach augenblicklichen Berechnungen und ohne Sportbad auf 94,5 Millionen Euro belaufen wird, und im Ergebnis wiederum den städtische Haushalt vom Bäderdefizit befreien soll. Der Eigenbetrieb arbeitet zudem daran, sich wieder stärker im Wohnungsbau zu engagieren, und zwar im Mietwohnungsbau, verriet Minkel.
Wegen der Sanierung des unansehnlichen Woolworth-Gebäudes wartet der Eigenbetrieb noch auf grünes Licht vom Gesundheitszentrum Wetterau, das nach dem Umbau die erste Etage mieten will. Danach geht es los, verkündet Minkel.
Dass der Eigenbetrieb Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr immer wieder neu erfreut, ist ein offenes Geheimnis: „Die Leistungsfähigkeit unseres Eigenbetriebes ist beispiellos. Mir ist keine vergleichbare Stadt bekannt, die über ein derart leistungsfähiges und erfolgreiches Instrument zugunsten der Stadtentwicklung verfügt.“ (sam)