Karben. Der Continental-Konzern hat im Klein-Karbener Werk die Kurzarbeit ausgeweitet. Nach bisher nur zwei Dritteln ist seit wenigen Tagen die ganze Belegschaft von 1530 Mitarbeitern betroffen. Das bestätigen Firmenleitung und Betriebsrat. Ein Abbau von Stellen sei nicht geplant und der Standort stehe nicht zur Diskussion, heißt es von Conti in Hannover.
„Wir wollen die qualifizierten Mitarbeiter unbedingt in Beschäftigung halten“, sagt Conti-Sprecherin Antje Lewe. „Damit wir sofort loslegen können, wenn es wieder aufwärts geht.“ Allerdings sind die Sorgen bei den Mitarbeitern groß. „Die Lage ist trostlos“, sagt Betriebsratschef Udo Meides. So hätten Kunden bereits zum siebten Mal binnen nur acht Wochen in diesem Jahr ihre Bestellungen reduziert oder auf später verschoben. Dabei versuchten Firmenleitung und Betriebsrat, dass reduzierte Arbeit und reduzierte Bezahlung so gerecht wie möglich unter den Mitarbeitern aufgeteilt werde.
Die Kurzarbeit umfasse nun je nach Bereich drei bis zwölf Tage pro Monat und Mitarbeiter. Auch Forschung und Entwicklung seien nun betroffen, weil Kunden ihre Projekte verschoben hätten. Dennoch ist der Betriebsratschef „positiv optimistisch“. Im Fokus stehe, den Standort zu sichern und alle Mitarbeiter zu halten. Kurzarbeit sei dafür ein gutes Mittel. „Auf höchster Ebene“ liefen bei Conti zwischen Arbeitgeberverband und IG Metall inzwischen Verhandlungen über eine Standort- und Arbeitsplatzvereinbarung. (den)