Nidderau. Christian Ciemer riss vor Freude die Arme in die Luft. Der 17 Jahre alte Gymnasiast aus Nidderau bekam vor wenigen Tagen von seinem Physik- und Chemielehrer Dr. Peter Centner an der Otto-Hahn-Schule (OHS) in Hanau mitgeteilt, dass er demnächst eine Woche lang im „nano“-Camp von 3sat mitforschen darf.
Unter dem Motto „nano sucht die Forscher von morgen“ hat der Fernsehsender wieder zwölf Jugendliche ausgewählt, die vom 20. bis zum 26. Juni an der Universität Saarbrücken, dem nationalen Herz der Informationsforschung, forschen dürfen. Sie werden unter Anleitung anerkannter Professoren ihrem Spezialgebiet nachgehen können, werden darüber hinaus aber auch andere Wissenschaften wie Biologie, Chemie, Physik und Materialforschung kennenlernen.
So werden die jungen „nano“-Camper in den Laboratorien der saarländischen Universität beispielsweise ihren Namen auf ein einzelnes Haar schreiben – eine unterhaltsame Anwendung ernsthafter Materialwissenschaftler. Die Jugendlichen bedienen dabei selbst die Geräte, mit denen sie Werkstoffe und Fahrzeugteile unter diverse Mikroskope und andere Untersuchungsgeräte legen.
Darüber hinaus gestalten die „nano“-Camper einen Avatar und programmieren, wie er mit seiner Umwelt verbal und nonverbal kommuniziert. Sie werden herausfinden, wie es auf Menschen wirkt, mit einem Avatar – also mit einer künstlichen Person in der Computerwelt – zu kommunizieren. In einem weiteren Schritt werden sich die „nano“-Camper selbst in den Computer projizieren – und dabei lernen, warum eine Brille für PCs ein echtes Problem ist. Christian Ciemer ist in der elften Jahrgangsstufe am Gymnasium der Otto-Hahn-Schule und Jungforscher im so genannten BCSI-Team, dem Bio-Chemical-Science-Investigation-Team. Seit knapp einem Jahr betreut er darin das erfolgreiche Artenschutzprojekt „(Über)Lebensräume“ (www.ueberlebensraeume.de), das in diesem Jahr bereits mit dem Hermann-Messer-Umweltpreis der Stadt Hanau ausgezeichnet wurde. Nebenbei ist er seit vergangenem Jahr als Schülerstudent am Fachbereich Informatik der Goethe-Universität in Frankfurt eingeschrieben.
In der Teilnahme am „nano“-Camp sieht Centner einen wichtigen Beitrag zur Förderung besonders naturwissenschaftlich begabter Schüler am Gymnasium der OHS Hanau.
Da das „nano“-Camp ein seit 2002 währendes und von allen jungen Forschern sehr begehrtes Angebot ist, freut sich auch Centner über die Auswahl seines Schülers Ciemer. Schließlich hat dieser als einer von 150 Bewerbern den Zuschlag erhalten. Der Schüler selbst gab sich in seinem ersten Kommentar euphorisch: „Ich finde das einfach riesig und werde mich ganz besonders anstrengen.“
Die live Berichterstattung über das camp kann in den nano-Sendungen ab 20. Juni von Montag bis Freitag jeweils ab 18.30 Uhr mitverfolgt werden. Infos unter www.nano.de und www.bcsi-team.de