Karben. Wenn aus 150 Kehlen dem Frühling ein Gruß entboten wird, dann kann er nicht anders als kommen. Die Chöre der Musikschule Bad Vilbel und Karben haben jedenfalls am Sonntag im Bürgerzentrum ihr Bestes gegeben, um ihn herbeizulocken.
„Der Winter ist vergangen“ eröffneten hoffungsfroh neun Chöre und 150 Mitwirkende ihr traditionelles Frühlings-Konzert. Als die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen dann gemeinsam ihren heiter-beschwingten „Frühlingsgroove“ anstimmten, spürte man den Frühlingshauch. Angela Krämer-Galande von der Musikschule Karben führte durch das zweistündige, sorgfältig arrangierte Programm mit Frühlingsliedern aus aller Welt.
„Wir haben Sänger und Sängerinnen von vier bis 83 Jahren dabei“, sagte sie und kündigte nach dem Einsingen aller Chöre den Kinderchor Lelola an. Begleitet von einer flotten Rhythmusgruppe sangen die Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren drei Lieder aus Chile, Lateinamerika und von den Osterinseln. Passend zum letzten Lied, das aus der Südsee stammt, hängten sich die Kinder Blütenkränze um.
Auf der Schwelle zum Jugendlichenchor befindet sich der Kinderchor Okarben, der den Klassiker „Es führt über den Main eine Brücke aus Stein“ und einen afro-amerikanischen Calypso sang. Nach den ganz jungen Sängern hatten die Älteren ihren Auftritt. Silberhaarig und fidel zog der Chor „Rondo Antico“ auf die Bühne und trug alte und neue Volkslieder vor.
Als „Kraut- und Rüben-Ensemble“ stellte Krämer-Galande den Chor vor. „Manchmal haben wir Mandolinen und Gitarren dabei, manchmal auch Mundharmonika oder Akkordeon“, erklärte sie und kündigte an, dass die Musikschule ihr Angebot für älter werdende Menschen noch erweitern werde. Bei dem Frühlingskonzert wirkten auch noch die Chöre VilbelCanto, Delicappella und der Jugendchor Kookabooro mit. Die Jüngsten sind ohne Zweifel die Minisängern aus Bad Vilbel und Karben. Professionell wie die Großen zogen sie auf die Bühne, sangen zusammen mit dem Kinderchor KiColino ihre Lieder und hielten leuchtend gelbe Blüten aus Papier hoch. Gerührt und stolz hörten die Eltern zu.
Für das Kunststück, 30 wuselige Kinder zwischen vier und sechs Jahren zu einem Chor zu formen, hatte Chorleiterin Erika Heckel eine einfache Erklärung: „Singen ist so etwas Ursprüngliches“, sagt sie. „Wenn man die Kinder nur etwas motiviert, kommt die Freude am Singen von ganz alleine.“ (ado)