Seine ganze Hoffnung setzt der Nidderauer CDU-Stadtverband in den nächsten Jahren auf den Erbstädter Andreas Frenzel: Er wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Nidderau. Mit 100 Prozent der Stimmen wählten die 32 Mitglieder ihren einstigen Stadtverordneten Andreas Frenzel aus Erbstadt auf der Mitgliederversammlung zu ihrem neuen Parteivorsitzenden.
Erst Anfang des Monats war der 45-jährige Diplom-Kaufmann auf einem Sonderparteitag zum CDU-Bürgermeisterkandidaten ernannt worden. Auch damals erhielt er die Stimmen aller anwesenden Mitglieder. „Ich werde keine Eintagsfliege sein, sondern, egal was passiert, bei der Stange bleiben“, das versprach Frenzel.
Wobei er gleich eine Niederlage bei der bevorstehenden Bürgermeisterwahl ausschloss: „Die Zeichen stehen eindeutig auf Regierungswechsel im Rathaus“, versicherte er seinen Parteifreunden.
Neue Gesichter
Mit in den Vorstand hat Frenzel auch gleich junge neue Gesichter mitgebracht. Zwar sind seine beiden Stellvertreter mit Rolf Schmid und Helmut Kaufmann noch „alte Hasen“, doch mit dem Kassierer Tobias Müller, dem Schriftführer Sascha Fell und dem Beisitzer Michele Stephan rücken gleich drei Mitglieder der Jungen Union in den Vorstand ein.
Mit ihnen will er frischen Wind nicht nur in die Partei bringen, sondern sie sollen ihm auch im Bürgermeisterwahlkampf eine starke Hilfe sein. Vor den Wahlen zum Parteivorstand hatte der bisherige Vorsitzende Bernd Zeller, der sechs Jahre lang die Geschicke der CDU Nidderau geführt hatte, seinen letzten Tätigkeitsbericht abgegeben.
Er war vor allem stolz auf das gute Wahlergebnis, das die CDU in Nidderau sowohl in der Bundestags- als auch in der Landtagswahl erzielen konnte. Immerhin acht Prozent mehr als vier Jahre zuvor und deshalb habe man in allen Ortsteilen die SPD auch überholt.
Der 61-jährige Zeller will sich aber nicht ganz aus der Politik zurückziehen, sondern er will sich zukünftig stärker auf das Amt des Fraktionsvorsitzenden konzentrieren. Sein Ziel ist es, schnellst möglich die Konsolidierung des städtischen Haushaltes zu erreichen. Recht kritisch wurde seine Äußerung zu der Situation um das Bauvorhaben Neue Mitte aufgenommen: Moniert wurde vor allem die fehlende Transparenz bei den jüngsten Beschlüssen in der Stadtverordnetenversammlung. Schließlich stünden 10,5 Millionen Euro Steuergelder auf der Kippe, wenn der Investor von seinem Recht auf Rücktritt Gebrauch mache. Auch wenn die CDU zugestimmt und die Frist um drei Monate verlängert habe, sagte Zeller den Mitgliedern zu, dass über das Projekt noch einmal in der Fraktion beraten werde. Zumal demnächst die Erschließung des Baugebietes und die Vermarktung der Grundstücke anstünden.
In ihren Grußworten bedankten sich anschließend die neu in den Bundestag gewählte Katja Leikert und Hugo Klein, der bereits zum vierten Mal in den Landtag gewählt wurde. Beide berichteten von den Koalitionsverhandlungen in Berlin und Wiesbaden.