Der CDU-Bundestagsabgeordnete Oswin Veith hat sein vor vier Jahren gewonnenes Direktmandat im Wahlkreis Wetterau gegen die SPD-Newcomerin Natalie Pawlik verteidigt. Während Veith also wieder dem kommenden Bundestag angehören wird, schaffte seine Herausforderin den Sprung ins Parlament nicht. Sie stand auf der Landesliste der SPD Hessen zwar auf dem eigentlich aussichtsreichen Platz 14, aber aufgrund des schlechten SPD-Wahlergebnisses können Hessens Sozialdemokraten jedoch nur zwölf Abgeordnete in den Berliner Reichstag entsenden, es sei denn, es kommen noch Überhangmandate hinzu.
Wetteraukreis/Bad Vilbel. Oswin Veith hatte am Sonntag bei den Erststimmen im Wahlkreis mit 36,4 Prozent die Nase vorn, während Natalie Pawlik mit 29,0 Prozent vorlieb nehmen musste. Damit ist allerdings der Abstand von Veith auf seine SPD-Konkurrenz im Vergleich zur Wahl von 2013 deutlich geringer geworden. Damals hatte er mit 47,1 Prozent gewonnen gegenüber von 31,9 seines damaligen SPD-Konkurrenten Stefan Lux.
Trotz dieser deutlichen Verluste sprach Veith am Wahlabend etwas schmallippig von einem „klaren Ergebnis“, über das er zufrieden sei. Etwas selbstkritischer kommentierte Natalie Pawlik ihr persönliches Wahlergebnis, und vor allem das der Bundespartei, das „sehr enttäuschend“ sei. „Entsetzlich aber finde ich, dass die AfD als drittstärkste Kraft in den Bundestag einzieht. Da müssen wir mehr gegenhalten“, forderte die SPD-Politikerin, die sich im Wahlkampf vor allem für mehr Chancengleichheit in der Bildungspolitik stark gemacht hatte.
Mehr Wähler
Hinter Veith und Pawlik erhielt auf Platz drei AfD-Kandidat Klaus Herrmann 11,0 Prozent der Wählerstimmen. Die Bad Vilbeler Grüne rangieren mit 8,3 Prozent knapp vor FDP-Kandidat Peter Heidt (8,1 Prozent). Julian Eder von den Linken kam auf 4,9 Prozent, und Thorsten Schwellnus von den Freien Wählern auf 1,9, während Stefan Jagsch von der NPD 0,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Die Wahlbeteiligung war mit 78,3 Prozent etwas höher als 2013, als 75,1 Prozent Beteiligung gezählt wurden.
Bei den Zweitstimmen erreichte die CDU in der Wetterau 32,0 Prozent, die SPD kam auf 22,7 Prozent. Im Vergleich zur Wahl 2013 bedeutet dies jeweils ein Rückgang ähnlich dem auf der Bundesebene. Die CDU kam vor vier Jahren auf einen Anteil von 40,9 Prozent, die SPD auf 27,3 Prozent. Die AfD steigerte sich von 5,9 auf nun 11,6 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen legten leicht zu von 9,4 auf nun 9,5 Prozent.
FDP legt deutlich zu
Deutlich kräftiger ist der Anstieg der FDP von 2013 niedrigen 5,9 auf jetzt 12,7 Prozent. Zuwächse verzeichnet auch die Linke, die von 5,2 auf 6,7 Prozent ihren Stimmenanteil steigern konnte. Freie Wähler und die sogenannte Spaßpartei „Die Partei“ schnitten mit je 0,9 Prozent gleichauf ab, während die „Piraten“ von 2,0 auf 0,4 Prozent schwanden und die NPD von 1,5 auf 0,6 Prozent. (hir)