Mit einem neuen Standort in Dortelweil-West gibt es nun insgesamt acht Carsharing-Stellplätze in der Stadt.
Bad Vilbel. So schnell wird man mobil: Gregor Emmerich vom Autohaus Jörg zückt sein Smartphone und schaut, welche Wagen in der Nähe frei sind. Das Modell im Parkhaus Neue Mitte ist grau, also belegt. Doch in Dortelweil-West, in der Willy-Brandt-Straße direkt hinter dem Kultur- und Sportforum steht ein dunkelblauer Ford Fiesta auf einem eigens von der Stadt reservierten Parkplatz.
Emmerich nimmt seine Chipkarte, hält sie ans Lesegerät hinter dem Lenkrad und schon klackt es. Die Zentralverriegelung gibt den Einstieg frei, der Schlüssel liegt im Handschuhfach – zusammen mit der Tankkarte und dem Kfz-Schein. Wer das Auto aufbrechen würde, käme trotz Schlüssel nicht weit, denn erst die Chipkarte hebt die Wegfahrsperre auf.
Mit dem neuen Standort gibt es jetzt in Bad Vilbel acht Anlaufpunkte für das Carsharing. Auto-Jörg steht außerdem im Parkhaus Niddaplatz, am Südbahnhof, der Dieselstraße/Nordbahnhof, dem Altvaterweg auf dem Heilsberg, sowie am Dortelweiler Bahnhof. Mitbewerber Stadtmobil steht ebenfalls am Südbahnhof und am Schöllberg.
Dass die Grünen erst jüngst als Maßnahme gegen den starken Parkdruck mehr Carsharing-Angebote forderten, sei nicht der Grund gewesen, jetzt den neuen Stellplatz zu schaffen, sagt Bürgermeister Stöhr (CDU). Die Stadt habe bereits 2011 am Südbahnhof mit Carsharing begonnen, sei im Vergleich mit anderen Wetterauer Kommunen sehr weit mit dem Ausbau.
Zweitwagen sparen
Das stundenweise Leihen eines Autos sei eine Alternative auch für Familien, um sich den Zweitwagen zu sparen. Emmerich ergänzt, auch viele Singles nutzten das Angebot. Auch für Senioren, die den Wagen nur fürs wöchentliche Einkaufen bräuchten, sei es ideal. Allein bei Ford gebe es in Bad Vilbel 100 Carsharing-Nutzer, berichtet Emmerich, davon ist die Hälfte auch Kunde von Flinkster, der Kooperation von Ford und der Bahn.
In den nächsten drei Jahren werde sich der Carsharing-Markt verdoppeln, erwartet er. Bei reger Nachfrage könnten weitere Standorte hinzukommen, etwa in Massenheim und Gronau. Auch in Karben ist Auto-Jörg vertreten, bisher aber nur mit einem Auto. Deswegen will Emmerich nun auf die Stadt zugehen, weil dort weitere Standorte nachgefragt werden.
Hat man sich für 49 Euro registrieren lassen und die Chipkarte erhalten, ist das Buchen per App kostenlos. Ein Fiesta ist derzeit tagsüber für 2,30 Euro plus 19 Cent pro Kilometer zu haben. Der Tagespreis beträgt 39 Euro, ab dem zweiten Tag 29 Euro. Die meisten Kunden, so Emmerich, nutzten die Autos einen halben Tag lang, manche auch stunden- oder gleich wochenweise. (dd)