Ein Mäusebussard hat sich am Bad Vilbeler Rathaus niedergelassen. Der tagaktive Greif gilt als geschützte Art.
Bad Vilbel. Parkstraße 15 – für einen gefiederten Zaungast ist die Adresse des brunnenstädtischen Rathauses offenbar eine ohne Fehl und Tadel. Der Mäusebussard, er ist nicht beringt, wie in der Verwaltungsburg entsprechend ornithologisch Kundige sowie der Bad Vilbeler Feldschütz Marc Dudda rasch festgestellt haben, macht sich dort inzwischen seit einigen Tagen breit. Der ungewöhnliche Besucher mit dem lateinischen Namen Buteo buteo entzückt die Mitarbeiter der Verwaltung. Er habe die Bäume, Fahnenmasten und auch Geländer des Gebäudes als sein neues Revier in Beschlag genommen, weiß Stadt-Pressesprecher Bastian Zander: „Der Vogel erfreut damit Bürger und Mitarbeiter.“ Doch wo Licht, da ist natürlich auch Schatten: Die Krähen, die das Rathaus umfliegen, dürften, schätzt Zander, über die Revierwahl des Greifvogels weniger begeistert sein. Die Bussarde, hat Zander recherchiert, fänden in der derzeitigen Witterungssituation nicht ausreichend Futter. Das könne dazu führen, dass es sie näher zu den Menschen ziehe. Der Mäusebussard, so wissen Experten, erreicht Größen zwischen 51 und 56 Zentimetern. Der Vogel hat einen relativ kurzen Schwanz und einen im Flugbild breit erscheinenden Kopf. Während die Flügelspitzen immer dunkel sind und der Schwanz eng gebändert erscheint, gibt es viele Farbvarianten. Das reicht von ganz dunklen bis weißen Exemplaren.
Die Art ernährt sich von Kleintieren wie Wühl- und Spitzmäusen und anderen Kleinsäugern. Regelmäßig wird auch Aas genommen, wenn Tiere etwa Opfer des Straßenverkehrs geworden sind.
Zeit fürs Brutgeschäft
Der Mäusebussard besiedelt nahezu alle Lebensräume der Kulturlandschaft, nutzt auch geeignete Bäume als Brutplatz. Bevorzugt werden die Ränder von Waldgebieten, Feldgehölze sowie Baumgruppen und Einzelbäume, in denen der Horst in einer Höhe von zehn bis 20 Metern angelegt wird. Als sein Jagdgebiet nutzt der Mäusebussard offenes Land in der weiteren Umgebung des Horstes. Derzeit sind die Bussarde übrigens stark mit Familienplanung beschäftigt. Im April beginnt das Brutgeschäft, damit die Jungen bis Juli flügge sind. Oft ist dann der „Hiääh“-Ruf des Mäusebussards zu hören. Aber das wäre eine weitere Story. (zlp)