Seit einem Jahr ist die Stadt Bad Vilbel Kooperationspartner des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Dieser fördert das Burgfestspiel-Bildungsprojekt „Oper für alle“ mit 45 000 Euro.
Bad Vilbel. Wie fruchtbar die Zusammenarbeit für beide Seiten ist, berichten Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr und Festspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann. Der Kulturfonds will durch Förderung und Vernetzung von kulturellen Einrichtungen und Projekten zur Identitätsstiftung der Region beitragen. Bürgermeister Stöhr bilanziert, dass der Vorteil, den die 33 000 Vilbeler durch die Kooperation gewinnen, weit höher ist als der finanzielle Beitragvon 65 000 Euro. Zudem verdoppelt das Land Hessen jeden eingezahlten Euro eines Mitgliedes oder Kooperationspartners.
Bad Vilbel profitiert durch die Vernetzung seines Kulturangebotes wie den Burgfestspielen und seiner Einrichtungen wie der Alten Mühle oder Stadtbücherei mit regionalen Projekten. Beispiele dafür sind die Beteiligung der Quellenstadt am alle zwei Jahre stattfindenden „Blickachsen-Projekt Skulpturen“ in Bad Homburg und Frankfurt, der von Galerist Christian K. Scheffel gegründeten Stiftung Blickachsen, die vom 21. Mai bis 1. Oktober geht, und Veranstaltungen innerhalb der vom 22. Juni bis 1. Juli stattfindenden Lyriktagen in der Stadtbibliothek.
„Der Kulturfonds vernetzt, fördert und fordert – und trägt damit zur Weiterentwicklung von Kultur bei“, informiert Intendant Kunzmann. „Kultur ist wichtig, um Kindern Zugänge zu öffnen wie den zur Oper.“ Durch die Vorbereitung der Schüler und Kita-Kinder wecke die Theaterpädagogin das Verständnis der Kleinen für das Zusammenspiel von Musik, Texten und Bühnenbild.
Verstärkt wird diese Vorbereitung erstmals in diesem Jahr durch ein „Burgmobil“. Da werde die Theaterpädagogin von einer freien Musikpädagogin und einem Sänger von der Frankfurter Musikhochschule begleitet. Das Angebot richtet sich an 500 Schulen und 800 Kitas in der Kulturfondsregion und zusätzlich an alle im Wetteraukreis. „Im letzten Jahr kamen Gruppen aus 83 Schulen aus der Kulturfondsregion zu den drei Veranstaltungen für Kinder, die über 40 000 Besucher sahen.“ Neu ist auch der Besuch einer Patenklasse bei einigen der über fünf Wochen gehenden Proben von „Figaros Hochzeit“ in der Theaterwerkstatt, die durch Gespräche mit dem Regisseur und musikalischen Leiter ergänzt werden. Die erste Patenklasse kommt aus einer Harheimer Grundschule.
Bis 27. April melden
Ebenfalls neu in diesem Jahr ist der „Export“ der Mozart-Oper an Schulen in der Region, die über eine geeignete Aula verfügen. Derzeit werden Gespräche mit einem Kronberger Gymnasium geführt. Ebenfalls erstmals wird in diesem Sommer ein Opern-Workshop für Erst- bis Sechstklässler angeboten. „Das sind alles Beispiele für die Vernetzung mit der Region und die Weiterentwicklung des Kulturangebotes“, sagt Kunzmann.
„Bad Vilbel ist ein Musterbeispiel dafür, wie man Kindern einen Schlüssel für Opern und andere Sphären in die Hand gibt“, lobt Kulturfonds-Geschäftsführer Helmut Müller. Der Kulturfonds verfüge aus seinem „Topf“ über einen Etat von 200 000 Euro. Aus diesem werden Projekte mit Summen zwischen 5000 Euro bis 15 000 Euro unterstützt. Zusätzlich gibt es ein Förderprogramm für kulturelle Bildungsprojekte durch die Crowdfunding-Initiative „kulturMut“ für alle allgemeinbildenden Schulen ab der Sekundarstufe I, berufsbildende Schulen und Kultureinrichtungen aller Sparten im Gesellschaftergebiet des Kulturfonds. Zur Förderung eingereicht werden können Projekte bis zum 27. April. (fau)