Karben. Das Bürgerzentrum hat einen Dachschaden. Im Bereich des großen Saales ist das Aluminium-Flachdach undicht. Durch eintretendes Wasser stürzte Anfang Februar bereits eine Platte der inneren Deckenverkleidung herunter, berichtete Bürgermeister Roland Schulz (SPD) im Parlament.
„Es bestehen keine akuten Sicherheitsprobleme“, beruhigt Stadtbaurat Gerd Rippen (Grüne), der Saal könne weiterhin gefahrlos genutzt werden. Bei dem Herabstürzen des Deckenteils war seinerzeit niemand verletzt worden. Rippen kündigte an, dass jedoch in diesem Jahr auf jeden Fall noch Sanierungsarbeiten nötig würden. In welchem Umfang und wie teuer diese werden, müsse aber noch geklärt werden.
Mittelfristig komme die Kommune um eine Dachsanierung des Anfang der 1980er-Jahre erbauten Bürgerzentrums wohl nicht herum. Das haben laut Rippen bereits die ersten Inaugenscheinnahmen ergeben.
Ursache für den Schaden seien Baufehler. So haben sich durch Materialermüdung Risse an einigen Biegestellen in der Alu-Haut gebildet. Dadurch dringt Wasser in das Innere des Dachs, wo das Wasser wegen mangelnder Unterlüftung nicht verdunsten kann.
Die Folge: Das Wasser lässt die Metallelemente korrodieren, noch mehr Risse entstehen. Läuft das Wasser weiter über die Tragbalken auf die Elemente der Saaldecke, so quellen diese auf. Dadurch werden die Elemente so schwer, dass die Quer- und Längsträger sie nicht mehr halten können, und die Platten können hinunterstürzen – wie es Anfang Februar passierte.
Um die Sanierung komme die Stadt wohl nicht herum, weil die Gefahr von massiv eindringendem Wasser bei Starkregen durch die Alu-Risse beseitigt werden müsse, erläuterte Rippen. Seitens der Koalition wurde Zustimmung auch für kurzfristige Sanierungsarbeiten angedeutet.
Erst vor wenigen Wochen hatte Rippen eine Untersuchung im Nachgang zur Halleneinsturz-Katastrophe von Bad Reichenhall 2006 vorgelegt. Die Untersuchung stufte alle öffentlichen Hallen in Karben als einsturzsicher ein. (dpg)