Karben. Nun soll der Bau der Nordumgehung Groß-Karben endlich losgehen! Das fordert die Bürgerinitiative „Nordumgehung jetzt“. Sie will ihre Forderung per offenem Brief an Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) senden. Das kündigte der Sprecher der BI, Harald Ruhl an.
Der Minister habe die gesetzliche Möglichkeit, einen solchen Sofortvollzug anzuordnen. „Denn hier steht das massive öffentliche Interesse vieler Menschen gegen einige wenige Einzelinteressen“, erläutert Ruhl. „Das steht in keinem Verhältnis mehr.“
Mit ihrer Forderung will die BI den Minister dazu drängen, die ersten Gelder für den Bau der Nordumgehung fürs kommende Jahr im Landeshaushalt einzuplanen. Es gebe eine ganze Reihe von Gründen, warum der Sofortvollzug sinnvoll sei, erklärt der BI-Sprecher.
So könne beispielsweise der Lärmschutz im Fall des Falles auch nachträglich aufgebessert werden. Ein solches Vorgehen ist auch beim Berufsbildungswerk Südhessen (BBW) möglich, wodurch dessen Klage auf mehr Lärmschutz keine aufschiebende Wirkung für den Bau der Umgehung hat – im Gegensatz zur Klage der Anwohner.
Das Land hatte im vergangenen Dezember nach jahrzehntelangen Planungen Grünes Licht für die Nordumgehung gegeben. Die Anwohnerklage jedoch hat das Vorhaben neuerlich gestoppt. Gegen den Bau der Straße engagieren sich Anwohner des Ortsrands in der Initiative „Rettet die Nidda-Aue“. Anwohner der Ortsdurchfahrt kämpfen in der Gegen-BI für die Umgehungsstraße. Sie soll die Bahnhofstraße um bis zu 75 Prozent des heutigen Verkehrs entlasten. (den)