Karben. Eine Trog-Variante für den B 3-Ausbau in Okarben ist machbar und bezahlbar. Davon ist die Bürgerinitiative B 3 am Straßberg (BI) überzeugt. Sie beruft sich auf eine ihrer Meinung nach vergleichbare Lösung in Maishofen in der Nähe von Salzburg in Österreich.
Die BI stellte ihre Recherchen vor einigen Tagen Bürgermeister Roland Schulz (SPD) vor. Außerdem will sie die Stadtverordneten und die Öffentlichkeit in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung mit der Maishofen-Variante bekannt machen.
„Bei diesem Bauprojekt wurde aus naturrechtlichen Gründen auf eine Ortsumfahrung einer Ortschaft im Zuge einer Bundesstraße verzichtet und dafür eine Trogvariante durch den Ort realisiert“, erläutert die BI. Das Interessante an diesem Projekt sei, dass die Rahmenbedingungen in dieser österreichischen Gemeinde vergleichbar seien mit denen in Okarben. Daher können die Kosten, die für diese Trogvariante in Maishofen angefallen sind, auf Okarben übertragen werden. Die Kosten lägen dabei weit unter denen der von den hessischen Straßenplanern genannten Baukosten für einen B 3-Tunnel. Diese hatten mit bis zu 50 Millionen Euro gerechnet.
Bürgermeister Schulz sieht darin „durchaus eine Variante“, die auch für Okarben tragfähig sei. Die Tunnellösung sei eine der Varianten, die das Land Hessen für den B 3-Ausbau in Karben derzeit prüft. Karbens Parlament hat sich bereits gegen diese Lösung positioniert – zumal die Umfahrung Okarbens nur 2,4 Millionen Euro kosten soll.
Während ein Tunnel wohl zu teuer würde, sei eine Trog- oder Unterflurtrasse „eine Variante, mit der alle Beteiligten leben können und die gleichzeitig wirtschaftlich auch vertretbar ist“, sagt Schulz nun. Der Bürgermeister will sich deshalb das Salzburger Projekt anschauen und dann möglichst dem Land als Variante schmackhaft machen. (den)
Der Ausschuss für Stadtplanung tagt wieder am Mittwoch, 15. August, voraussichtlich um 19.30 Uhr im Bürgerzentrum, Clubraum 1.