Vier Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) haben den ersten Platz beim Planspiel Börse der Frankfurter Sparkasse gewonnen – bei 1300 Mitbewerbern.
Bad Vilbel. Am Ende waren Leon Günther (17), Jan Chromý (18), David Coleman (16) und Dominik Steffen (17) selbst überrascht. Als Team „Treasure Hunters“ (Schatzjäger) haben sie ihr fiktives Aktiendepot binnen zehn Wochen um genau 6277,99 Euro aufgefüllt – und das mit Papieren, die eine nachhaltige Entwicklung fördern sollten.
16 % Depot-Zuwachs
Heute lassen sich die Neuntklässler und ihr Lehrer Marc Walter bei der Preisvergabe für den „höchsten Depotwert“ feiern. Je 500 Euro Preisgeld von der Sparkasse und dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen sind der Gewinn – plus ein Abendessen mit Zaubershow.
Zu dem Planspiel rufen alle bundesdeutschen Sparkassen Schüler und Studenten auf. Ab Oktober hatten sie ein Depot mit fiktiven 50 000 Euro. Mit dem Kapital konnten sie 175 Aktien handeln. Bedingung war, dass mindestens drei, maximal 500 Orders erteilt werden durften. „In einem insgesamt unsicheren Börsenumfeld, das besonders von der Euro-Schuldenkrise dominiert war, erwirtschafteten die Jungbörsianer Depotzuwächse von bis zu 16 Prozent“, teilt die Sparkasse mit. Nein, gezockt habe man nicht, versichert das Quartett, das sich aus diversen Kursen kennt. Man habe eher auf Sicherheit gesetzt, sagt Chromý – und auf Papiere von Nokia. „Das hat uns fast den gesamten Betrag gebracht“. Weil deren Aktie in dem Zeitraum immer mehr stieg, hat sich das Quartett entschlossen, die Papiere sogar fünf Tage vor Spielende zu verkaufen und abzuschließen – bevor sie nicht doch noch fallen, erklärte Chromý.
Informiert haben sich die vier über das Internet-Portal www.boerse.de. Mangels praktischer Erfahrung haben sie erst einmal den strategischen Vorteil gesucht und den Bereich „nachhaltige Entwicklung“ gewählt.
Über das Internet konnte jeder der vier auf das Depot zugreifen. „Wir haben uns aufeinander verlassen“, betont Chromý. Praktische Erfahrung mit Aktien hatte noch keiner von ihnen – und so wird es vorerst auch bleiben. Er habe „schon Lust auf Aktien, aber bei dem Risiko darf man nicht übermütig werden“, sagt Steffen, dessen Eltern selbst bei einer Bank arbeiten. Auch Chromý fand das Spiel spannend, sieht seine Karriere aber nicht auf dem Börsen-Parkett. Er wolle Medizin studieren – sich als Student aber erneut an dem Wettbewerb beteiligen.
„Spielgeld“
Marc Walter, der am GBG „Powi“ (Politik und Wirtschaft) unterrichtet, berichtet, dass sich an der Schule gleich mehrere Gruppen an dem Wettbewerb beteiligten, darunter ganze Leistungskurse. Gelernt haben die vier auch etwas Grundlegendes. Zwar hatten sie „Spielgeld“ ohne Risiko, sagt Günther, aber bei anderen Gruppen hätten sie auch gesehen, wie schnell das Geld abgenommen habe, gibt Coleman zu bedenken.