Schöneck. Die Nachricht vom gewaltsamen Tod der 51-jährigen Betreiberin des Reitstalls Buchwald im Ortsteil Büdesheim schockierte das ganze Dorf: „Mich hat die Feuerwehr von dem Ereignis informiert. Aber Genaues weiß ich auch nicht“, erklärte die Bürgermeisterin Cornelia Rück (SPD) auf Nachfrage dieser Zeitung.
Sicherlich mehr über das Geschehen, das sich am Montag (10. September) auf dem Reiterhof Buchwald am Rande des Gemeindewaldes von Büdesheim ereignet hat, weiß die Staatsanwaltschaft Hanau. Doch wegen der laufenden Ermittlungen gibt sich Oberstaatsanwalt Dominik Mies verschlossen. Es soll kein Täterwissen in die Öffentlichkeit dringen.
Was ist geschehen? Am Montag hat eine Bekannte die Betreiberin der Reitanlage gegen 15.40 Uhr tot in ihrer Wohnung auf dem Reitstallgelände vorgefunden. Sie alarmiert augenblicklich die Polizei und Rettungskräfte, doch die anschließend durchgeführten Reanimationsversuche bleiben ohne Erfolg. Zu dem Zeitpunkt kommt jede Hilfe bereits zu spät.
„Viel Geduld“
In der Gerichtsmedizin einen Tag später werden bei der Obduktion an der Leiche eindeutige Spuren von Gewaltanwendung festgestellt. Daraufhin nimmt die Staatsanwaltschaft Hanau die Ermittlung wegen der gewaltsamen Herbeiführung des Todes durch einen Dritten auf.
Seit Jahren führte die 51-Jährige den Reiterhof Buchwald mit der angeschlossenen Reitschule und war auch Mitglied des 1977 gegründeten Vereins „Reitclub Am Buchwald“, zuletzt als stellvertretende Vereinsvorsitzende. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist der Reiterhof sehr beliebt.
„Ich habe bei ihr Reiten gelernt. Sie hatte dabei immer so unendlich viel Geduld und hat nie geschimpft, wenn man wieder denselben Fehler gemacht hat“, erinnerte sich die junge Reiterin Anna abseits des Hofes. Lange Zeit hatte sie ihr Pferd auf dem Reiterhof Buchwald untergestellt und hatte deshalb das Opfer über längere Zeit miterlebt. „Sie war stets freundlich und zwar zu jedem und hatte auch für alle ein offenes Ohr“, berichtete die junge Frau weiter.
Kein Zugang
Auf dem Hof hingegen ist niemand zu einer Stellungnahme bereit. Jedem Fremden wird ausdrücklich der Zugang zum Hofgelände verwehrt. Auf Fragen gibt es nur abwehrendes Kopfschütteln. Ebenso beim Reitclub, auch dort möchte sich niemand zu den Geschehnissen äußern.
Für ihre Ermittlung sucht die Kriminalpolizei dringend nach Zeugen oder Hinweisen zu dem gewaltsamen Tod. Und zwar unter der Rufnummer (0 61 81) 10 01 23.