Niederdorfelden. Für einige Tage war Ende August die Brücke über die Bahnlinie in der Bischofsheimer Straße gesperrt. Ursache waren laut Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) „Probebohrungen im Untergrund“, die klären sollen, ob der Boden stabil genug ist oder ob Befestigungsarbeiten eingeplant werden müssen, bevor die Brückensanierung im Oktober beginnt.
Geplant ist, die Oberschicht der Brücke abzutragen und Beton-Fertigteile aufzulegen. Weil dadurch der Übergang deutlich breiter wird als vorher, wird es künftig Gegenverkehr geben – und zwei neue Fußwege für Fußgänger. „Bisher gab es dort ja nur einen ganz schmalen Pfad, auf dem man sich da vorbeidrücken konnte“, so Büttner. Damit dort dann nicht schneller gefahren wird als erlaubt, will er die Geschwindigkeiten verstärkt kontrollieren lassen.
Von unten ausgespült
Die Sanierung der Brücke beschäftigt Büttner schon lange – und zwar sehr intensiv. „Ich habe viermal erfolglos bei Hessen Mobil vorgesprochen, bevor wir die Bewilligung für eine Förderung bekommen haben“, berichtet Büttner. „Immer wieder sagte man mir, natürlich nur mündlich, dass unser Antrag keine Chance hätte.“ Beim fünften Mal aber hatte Büttner Erfolg – auch, weil er nicht aufgeben wollte.
„Die Brücke ist von unten ausgespült vom Regen, das wurde schon vor Jahren festgestellt“, erklärt der Rathauschef. Zwar sei die Situation aktuell noch nicht dramatisch gewesen, aber irgendwann hätte die Brücke bröckeln oder einstürzen können – „dann wäre es um Menschenleben gegangen“, sagt er.
Das Projekt ist mit 460 000 Euro veranschlagt. Büttner rechnet damit, dass das Land Hessen die Arbeiten mit 50 Prozent der Baukosten bezuschusst. Der vorläufige Förderungsbescheid sei bereits übergeben worden; die Gemeinde sei damit ihrem nächsten großen Bauvorhaben näher gekommen, freut er sich. Wie viel Geld das Land letztlich dazugeben wird, wisse er jetzt noch nicht, doch Büttner rechnet demnächst mit dem endgültigen Förderungsbescheid. Die Brücke wird ab Oktober für mehrere Wochen gesperrt sein; in den Herbstferien werden voraussichtlich keine Züge fahren können. Dann soll ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. (aze)