Schöneck. Zwei Tage lang feiern die Backofenfreunde Oberdorfelden ihr 25-jähriges Bestehen. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft freuen sich auf eine schöne Jubiläumsfeier rund um ihr Backhaus mit vielen Bürgern und Fans.
Mitte der 1990er Jahre riefen die drei engagierten Oberdorfelder Bürger Kurt Backes, Volker und Marie Lautenschläger eine Backofeninitiative ins Leben. Damals befanden sich der im Jahr 1766 gebaute Backofen wie auch das Backhaus neben der im gleichen Jahr errichteten Kirche in einem jämmerlichen Zustand.
Bis Ende der 1950er Jahre hatten die Einwohner der Gemeinde ihr Backhaus samt Backofen genutzt. Regelmäßige Backtage der Gemeindemitglieder waren fest im Kalender vermerkt. Sie sparten die Kosten für den Bäcker sowie das Anheizen oder gleich ganz den eigenen Backofen sowie Energie.
Beliebt waren die Backtage auch wegen ihres geselligen Aspektes. Beim Warten auf Brot und Kuchen wurden Neuigkeiten ausgetauscht und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Dorfes gefestigt.
Die drei Oberdorfelder Bürger konnten den damaligen Schönecker Bürgermeister Erwin Schmidt für die Renovierung des historischen Backofens gewinnen. Nach dem Erreichen dieses Zieles gründeten 1999 zehn Bürger die Interessengemeinschaft »Backofenfreunde Oberdorfelden«. Ihr Ziel war es, über dem restaurierten Backofen wieder ein schmuckes Backhaus zu errichten.
Gesagt, getan. Unter fachlicher Anleitung von Zimmermann Günter Meißner errichteten die »Backofenfreunde Oberdorfelden« in traditioneller Bauweise im Oktober 2000 ein schmuckes Fachwerkgebäude. »Wir blicken in diesem Jahr auf 25 erfolgreiche Jahre zurück. Gern erinnern wir uns an viele unvergessliche Geschichten. Das Jubiläum ist zudem ein Anlass an die fleißigen und engagierten Erbauer des Backhauses zu erinnern«, sagt Roland Meissner, langjähriger Vorsitzender der Backofenfreunde Oberdorfelden.
Die aktiven Bürger haben sich dem Erhalt der alten Backtradition sowie dem Erhalt und der Pflege des historischen Backofens und des Backhauses verschrieben. Zudem tragen sie mit Aktivitäten zur Belebung des Dorflebens und der Gemeinschaft bei und setzen sich für Kinder ein. »Wir freuen uns über weitere Mitstreiter aus den Reihen der 1800 Bürger im Stadtteil. Erwünscht sind Spaß an der Freude, am Erhalt des wichtigen Kulturgutes historisches Backhaus und am bürgerschaftlichen Engagement«, fasst Lutz Zimmermann die Voraussetzungen zusammen.
Viermal im Jahr heizt Backofenmeister Alexander Reuchsel jeweils eineinhalb Tage lang rund um die Uhr die Brennkammer mit Buchenholzscheiten auf 280 bis 300 Grad Celsius an. Danach bereiten die beiden gelernten Bäcker Jana Brey und Andreas Meissner aus den Reihen der Backofenfreunde den Brotteig in einer historischen Teigmaschine aus den 1950er Jahren zu. Anschließend werden die Brotlaibe geformt und zum Gehen auf den großen Holztisch im Backhaus gestellt.
Wie aufwendig allein das Schlagen des Teiges und Formen der Laibe ist, können Bürger jedes Frühjahr beim Probebacken herausfinden. An den vier Backtagen im Jahr, im April/Mai, beim Sommerfest, im September und beim Weihnachtsmarkt am zweiten Advent, werden pro Backgang im historischen Ofen jeweils 40 Brote eine Stunde lang bei 200 bis 250 Grad C gebacken. Insgesamt gibt es pro Backtag vier Backgänge. Bei den bestellten Broten handelt es sich um ein Roggenmischbrot. Ein Kilogramm schweres Brot kostet 4,50 Euro und nur vier Euro für Besitzer eines Backofenfreunde-Brotbeutels.
Zum Jubiläum kreieren die beiden Bäcker zudem am Sonntag ein Jubiläumsbrot. Gefeiert wird auf dem Kirchplatz und rund ums Backhaus am Samstag, 31. August, ab 17 Uhr mit einem zünftigen Grillabend. Weiter geht es am Sonntag, 1. September, ab 10 Uhr mit einem Kinder- und Familienfest. Mittags werden Flammkuchen und Grilladen zum Jubiläumsbrot angeboten und nachmittags zum frisch aufgebrühten Kaffee selbstgebackene Kuchen gereicht. Die kleine Feierstunde mit offiziellen Gäste findet ab 14.30 Uhr statt. Kinder dürfen sich auf einen Nachmittag mit Torwandschießen, Zielspritzen, Kinderschminken und dem Bemalen von Stoffbeuteln »25 Jahre Backofenfreunde« Oberdorfelden freuen. Von Christine Fauerbach
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