Nach dem Hoffest mit knapp 4000 Besuchern bleibt auf dem Dottenfelderhof kaum Zeit zum Aufräumen, da nahte am Montag erneut Besuch. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Wirtschaftsminsiter Tarek Al-Wazir (Grüne) steuerten mit 20 TV- und Radiojournalisten im Schlepptau den Hof an.
Bad Vilbel. Wirtschaftsminister Al-Wazir hatte den Dottelfelderhof auserkoren, um „eines der Vorzeigeprojekte von Schwarz-Grün“ in Hessen und den „Zukunftspakt Landwirtschaft“ vorzustellen.
Mit zwölf Prozent habe Hessen die bundesweit größte Fläche für ökologischen Landbau, 180 Betriebe hätten in den vergangenen zwei Jahren umgestellt, auch weil man die Konfrontation zwischen „Ökos und Konventionellen“ aufgebrochen habe. Für Al-Wazir war die knapp 75-minütige Stippvisite ein Erfolg: „Ich wollte, dass Volker Bouffier ein glückliches Huhn streichelt – und das hat er getan.“ Während Al-Wazir die Ökothemen schon kannte und auf Fragen verzichtet, zeigt sich Bouffier beim Rundgang zu den Hühnern, der Getreidezucht, zu Kühen und Schweinen neugierig. Ob die Hühner auf dem Dotti kein Kraftfutter bekämen? Doch, antwortet Ansgar Vortmann, sie sollten 220 bis 250 Eier jährlich legen. Bei dem Rundgang wird es immer wieder eng. Fotografen liegen im Getreidefeld, um Bouffier zu fotografieren. „Jetzt gucke ich mal, warum die Pilze keine Chance haben“, sagt er, lässt sich von Züchter Hartmut Spieß erklären, wie Getreidepflanzen durch natürliche Kreuzung in 40 Eigenschaften optimiert werden, um dem Extremwetter zu trotzen. Es seien aber auch die Verbraucher gefragt, sie müssten für hochwertige Nahrungsmittel mehr ausgeben, sagt Bouffier. Doch gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen. „Wir verbrauchen anderthalb Erden“, so ein Bio-Bauer zu mehr Nachhaltigkeit, Bouffier entgegnet ihm kühl, die Verbraucher sagten dazu bloß, das sei ihnen „schnurzegal“. (dd)