Bad Vilbel. Während seiner Hessenreise machte der hessische Ministerpräsident Station in dem renommierten Bad Vilbeler Brunnenbetrieb Hassia. Dem Mittelstand wolle er danken. Dessen Betriebe erwirtschafteten 90 Prozent des Umsatzes in Hessen. Familienbetriebe, wie die Hassia, die in fünfter Generation Arbeitsplätze schaffe, operierten „nicht nur kurzfristig für die beste Performance an der Börse“, sondern nachhaltig, lobte Ministerpräsident Bouffier.
Dass er mit Georg Mattern einen seit 35 Jahren aktiven Ehrenbetriebsrat traf, erfreute ihn besonders. Günter Hinkel, geschäftsführender Gesellschafter der Hassia-Gruppe, blickte auf das Jahr 2003 zurück, als das Pflichtpfand eingeführt wurde – mit der Folge, dass der Siegeszug der Einweg-Discounterware begann.
„Guter Zweck, falsches Mittel“, bemerkte Bouffier dazu kritisch. Sein Anliegen war der Energiemix. „Weniger Bauch, mehr Hirn“ forderte er bei der Atom-Ausstiegsdebatte. Den Betrieben stelle sich die Frage: „Bleiben wir zukunftsfähig -– und wettbewerbsfähig?“ Die Konsequenz: „Wir müssen jetzt runtersubventionieren für einige Industriebetriebe.“ Schon jetzt koste der Strom in Frankreich nur die Hälfte, es drohe die Schließung und Abwanderung von Betrieben. Bouffier wollte aber auch wissen, wie hoch die Belastung bei Hassia sei. Sieben bis acht Millionen jährlich, so Technik-Geschäftsführer Michael Schmidt. Die Kosten der Stromerzeugung seien stabil, doch habe das Energie-Einspeisungsgesetz Mehrkosten von zirka 15 Prozent jährlich erzeugt.