Bad Vilbel. „Beim Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) denken wir an Friedrich den Großen, Maria Theresia und Katharina, vielleicht auch daran, dass er als Dritter Schlesischer Krieg in die Geschichte einging und dass an diesem Krieg viele bedeutende europäische Staaten beteiligt waren. An unsere Region denken wir eher weniger“, so Claus-Günther Kunzmann, Vorsitzender des Bad Vilbeler Vereins für Geschichte und Heimatpflege. Am 2. Januar 1759 besetzten französische und verbündete sächsische Truppen Frankfurt. Der Oberbefehlshaber der gegnerischen und mit Preußen verbündeten Truppen, Ferdinand von Braunschweig, rückte mit seiner Armee (Hannoveraner, Braunschweiger, Hessen, Preußen) gegen die des Königs von Frankreich vor. Am 13. April prallten die beiden Armeen im Raum Bergen – Vilbel aufeinander, der Schwerpunkt lag im Bereich von Bergen, auch der Vilbeler Wald und der Niederberg waren betroffen, erläuterte Kunzmann. Die französischen Truppen wehrten alle Angriffe ab und zwangen Ferdinand von Braunschweig zur Räumung des Schlachtfeldes. Die Verluste auf beiden Seiten waren hoch, zusammen über 6000 Mann.
Das Ereignis jährt sich am Karfreitag zum 250. Mal. Das nimmt der Bad Vilbeler Geschichtsverein zum Anlass, am Mittwoch, 8. April, um 18 Uhr im Kurhaus das von Ingo Beringer verfasste Buch „Blutiger Karfreitag – 1759. Die Schlacht bei Bergen und Vilbel“ vorzustellen und präsentiert zugleich die ebenfalls von Ingo Beringer erstellte gleichnamige Ausstellung. Am Tag darauf, Donnerstag, 9. April, findet um 19.30 Uhr im Kurhaus eine Vortragsveranstaltung statt mit Referent Karl Heinz Reitz über die Schlacht und den Siebenjährigen Krieg. Am Samstag, 11. April wird um 10 Uhr das Schlachtfeld begangen. Dabei haben Interessierte „die einmalige Gelegenheit, den Verlauf der Schlacht an Ort und Stelle zu ,erleben’“, betont Kunzmann. Während eines Rundganges über die Berger Wiesen werden detaillierte Einblicke in viele Einzelheiten dieser Schlacht geboten, vom Truppenaufmarsch über die Truppenstellungen und Truppenbewegungen. Die weitgehend unveränderte Topographie des Geländes sei geradezu ideal geeignet, die Geschehnisse zu rekonstruieren. Die Führung übernehmen der Reserveoffizier Karl Heinz Reitz und Peter Nickel. (sam)