Auf der künftigen Strecke der Nordumgehung Karben sind die ersten Bagger aktiv. Sie bereiten die archäolo- gischen Grabungen vor.
Karben. Recht unspektakulärer Auftakt für ein Millionenprojekt: Seit Dienstag der Vorwoche buddelt der erste Bagger auf der künftigen Strecke der Karbener Nordumgehung. Ohne großes Brimborium haben diese Arbeiten begonnen – „echte“ Bauarbeiten sind es noch nicht.
„Die archäologischen Grabungen laufen derzeit“, erklärt Pressesprecherin Carmen Koch von der Gelnhäuser Niederlassung der Landesstraßenbehörde „Hessen mobil“. Zunächst untersuchen Denkmalschützer des Wetteraukreises jene Flächen, die für die ersten Bauprojekte gebraucht werden, also wo Brücken gebaut und Dämme aufgeschüttet werden.
100 Jahre abgetragen
Dazu hebt der Bagger derzeit zwischen der Brunnenstraße und der Nidda nahe des Selzerbach-Wäldchens für die Archäologen die oberste Bodenschicht ab und lässt einen Blick einige hundert oder tausend Jahre zurück zu.
Die tatsächlichen Bauarbeiten sollen laut Carmen Koch im Mai beginnen: Als Erstes entstehe die Brücke über die Nidda. An dieser Stelle fand Ende Januar der Spatenstich statt. Als Nächstes dürfte die Brücke über die Brunnenstraße und die Bahnlinie folgen. Auf dem östlichen Abschnitt bis hierhin soll die Nordumgehung 2015 freigegeben werden und damit die Groß-Karbener Ortsdurchfahrt bereits massiv entlasten. 2016 soll dann die gesamte Nordumgehung in Betrieb gehen. Sie verbindet die Kreisstraße aus Heldenbergen und die Landesstraße aus Burg-Gräfenrode mit der Bundesstraße 3. Dafür wird die Kreuzung der B3 mit den Zufahrten zu Berufsbildungswerk und Toom-Markt umgebaut. Von hier bis zum Abzweig der Landesstraße nach „Karben-City“ bei Kloppenheim wird die B3 außerdem auf vier Fahrspuren erweitert. Vor dem Baustart kann jeder, der genau hinschaut, dennoch den Verlauf der künftigen Trasse schon erahnen: Büsche und Bäume, die der Umgehung im Weg sind, wurden bereits beseitigt. (den)