Karben. Angesichts der 28 Zentner frischer Äpfel, die binnen kürzester Zeit zusammenkamen, staunen Jürgen Becker und Gudrun Eulitz von der Karbener Ortsgruppe des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) nicht schlecht. „Wir hatten das nicht vermutet. Normalerweise kommen zwischen 20 und 25 Zentner zusammen“, sagt Becker angesichts der diesjährigen Rekordernte von über 50 Zentnern.
Seit Jahren ernten die Karbener Nabu-Mitglieder die Äpfel auf der von ihnen gepachteten Wiese am Promilleweg zwischen Groß-Karben und Burg-Gräfenrode. So viel wie in diesem Jahr kam aber noch nie zusammen: Alle Früchte leuchteten in kräftigem rot, ein Apfel war schöner als der andere. „Eigentlich zu schade für die Kelter“, bedauerten die Nabu-Mitglieder.
Um welche Sorten es sich handelte, konnten die freiwilligen Erntehelfer allenfalls erahnen. Denn im Rathaus wurde von den alten Anpflanzungen kein Kataster angelegt. Eine Helferin schwang sich kurzerhand auf einen Baum und identifizierte die dortige Sorte als Boskop. Flugs organisierte sie sich einen Eimer und füllte diesen mit Äpfeln für die eigene Küche. „Wegen der rauen Schale haben wir zu denen früher Lederapfel gesagt“, erinnert sich die Apfelkundlerin. Kurz nach Mittag hievten die erschöpften Erntehelfer die letzten prall gefüllten Säcke auf den Anhänger. Demnächst steht nun der Baumschnitt an. (zlp)