Vilbeler Ansichten von dem Vilbeler Bub Manfred Seeger sind im Foyer der BVB-Kundenhalle zu sehen – fotografische Schätze mit Bad Vilbeler Motiven. Wie verändern sich Landschaften und Gebäude im Wechsel der Zeiten? Dieser spannenden Frage ist Hobbyfotograf Manfred Seeger in seinem Geburtsort nachgegangen.
Bad Vilbel. Auf seinen Erkundungsgängen immer mit dabei hatte der Sohn einer Vilbeler Handwerkerfamilie seine Nikon. Die Ergebnisse der fotografischen Pirsch zeigt er ab sofort in der Schalterhalle der örtlichen Filiale der Frankfurter Volksbank. Die setzt mit Seegers Wechselausstellungen eine Tradition fort. Die Filiale am Marktplatz gab Künstlern immer wieder ein Forum, um ihre Werke zu präsentieren. Aus Sicherheitsgründen finden die beliebten Ausstellungen in den oberen Stockwerken nicht mehr statt. Fotografien von Manfred Seeger waren in mehreren dieser Ausstellungen zu sehen wie auch in seiner Einzelausstellung zum Römer Mosaik.
Damit Geschäfts- und Privatleute auch künftig nicht ganz auf Kunst in der repräsentativen Filiale verzichten müssen, nahmen Filialdirektor Peter Schupp und Innenleiter Thomas Braun Kontakt mit dem Hobbyfotografen auf.
„Die Schalterhalle bietet sich für Ausstellungen an“, sagt Peter Schupp. Und so zeigt Manfred Seeger jetzt dort seine nach Jahreszeiten oder Themen wechselnden Fotografien. „Schwerpunkte bilden Natur-Aufnahmen und Bad Vilbeler Ansichten“, kündigt der 74-Jährige an.
Wie gut Natur und Architektur miteinander in der Quellenstadt korrespondieren, zeigt ein Blick auf die ersten vier großformatigen Aufnahmen. Wer sich ein wenig Zeit nimmt und die Fotografien in Ruhe betrachtet, wird im Vertrauten Neues entdecken. Beispielsweise zahlreiche Details, die beim Betrachten des Originals leicht übersehen werden können. Oft erinnern die Aufnahmen an mit feinen Pinseln oder Stiften gemalte Gemälde und Zeichnungen. Entdeckungen sind möglich beim Blick auf die Fachwerke am Alten Rathaus oder das Brunnen- und Bädermuseum, aber auch auf die moderne Fassade der Volksbank-Filiale, die Nidda oder in die sie umgebende Natur. Formen, Farben, Lichtspiegelungen und die feinen Strukturen der Bauwerke, Äste und Büsche oder die lebendige Wasseroberfläche wecken Neugier und machen Lust auf einen Spaziergang. „Fotografieren heißt mit Licht zeichnen. Ohne Licht bekommt man keine Tiefe ins Bild“, erklärt Seeger. Ich habe mit Schwarzweiß-Fotografien angefangen und meine Fotos von Anfang an selbst entwickelt. Dann kamen Farbfotografien dazu. Neben Schule und Beruf habe ich mich kontinuierlich in VHS-Kursen, bei Profi-Fotografen und auf der Technischen Akademie in Wuppertal weitergebildet. Ich bin Mitglied im Kunstverein Baden-Baden. Mein Interesse am Fotografieren ist bis heute ungebrochen.“
Mitgemacht hat er den Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie. „Anfangs war ich sehr skeptisch, habe an der analogen Fotografie lange festgehalten.“ Doch dauerhaft konnte er sich dem technischen Wandel nicht verweigern. „Mein Ziehvater im Bereich Veröffentlichungen war Peter Gschwilm. Er benötigte in kürzester Zeit für den Druck nur noch digitale Fotos und ich musste mich umstellen. Mit ihm arbeite ich seit zehn Jahren wieder beim Bad Vilbeler Kalender zusammen.“
Peter Schupp lädt die Bürger ein, während der Öffnungszeiten der Frankfurter Volksbank in der Vilbeler Filiale vorbeizukommen und einen Blick auf die Fotos von Manfred Seeger zu werfen.