Neu-Anspach. Im Jahr 2011 konnte das Freilichtmuseum Hessenpark rund 184 500 Besucher hinter der Museumskasse verzeichnen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr mit 178 000 Besuchern eine leichte Steigerung von 3,5 Prozent. „Angesichts des verregneten Sommers sind wir mit der positiven Entwicklung unserer Besucherzahlen sehr zufrieden“, erklärt Jens Scheller, Geschäftsführer des Freilichtmuseums Hessenpark.
Schaut man sich die Statistik des Freilichtmuseums genauer an, fällt auf, dass die Zahl der behinderten Besucher im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent gestiegen ist. Zurückzuführen ist der Besucheranstieg unter anderem auf die verbesserten Wegepläne für Rollstuhlfahrer, die seit Frühjahr 2011 im Kassenbereich ausliegen.
Hier sind alle geeigneten Wege und Einrichtungen wie zum Beispiel das barrierefreie Ausstellungsgebäude aus Asterode klar kenntlich gemacht. Auch die Schenke aus Remsfeld, deren Eröffnung für 2014 geplant ist, wird mit einem Aufzug ausgestattet und dadurch frei zugänglich sein. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten im Freilichtmuseum sind allerdings nicht alle Angebote für gehbehinderte Besucher nutzbar. Mitverantwortlich für den Zuwachs an behinderten Besuchern ist darüber hinaus die 2011 ausgeweitete Kooperation mit den Oberurseler Werkstätten, in deren Rahmen eine Gruppe von acht behinderten Mitarbeitern im Freilichtmuseum beschäftigt ist.
Das Veranstaltungsprogramm war 2011 bunt und vielseitig. Sehr gut besucht waren die traditionellen Veranstaltungen wie der Treckertreff oder das beliebte Ernte- und Apfelfest, das aufgrund des Feiertags am 3. Oktober diesmal einen Tag länger gefeiert werden konnte.
Auch die übrigen Feiertage zu Ostern, Pfingsten oder Fronleichnam nutzen viele für einen Museumsbesuch. Themenveranstaltungen wie der Märchen- und der Handwerkertag oder Marktveranstaltungen wie zum Beispiel die beliebten Pflanzenmärkte konnten jeweils tausende Besucher ins Museum ziehen.
Regelmäßig im Freilichtmuseum zu sehen sind Sonderausstellungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. In diesem Jahr wurden unter anderem die Fotoausstellungen „Makro und Landschaftsfotografien aus dem Taunus“ von Jasper M. Fuchs und Jens Richter, „Eigensinn und Luntenzündung – Landmaschinen Marke Eigenbau aus der DDR von Bernd Hiepe und Erasmus Schröter und die Ausstellung zum Licher Fotopreis gezeigt. Die Museumsbesucher haben diese Zusatzangebote sehr gerne angenommen.
Die 2007 begonnenen Sanierungsmaßnahmen wurden 2011 in einem besucherverträglichen Maß weitergeführt. Zwar kam es aufgrund von finanziellen Engpässen und Abstimmungsproblemen zu Verzögerungen, im Jahresverlauf jedoch machten die Arbeiten sichtbare Fortschritte. Im September konnte das „Gemäldehaus“ aus Gemünden/Wohra nach erfolgreicher Sanierung wieder in Besitz genommen werden, 2012 wird eine Reihe weiterer Gebäude folgen. Um die Besucher am Sanierungsprozess teilhaben zu lassen, sind die öffentlichen Sanierungsführungen und die Fachseminare in Kooperation mit der Denkmalakademie inzwischen zu einem festen Bestandteil des Museumsangebots geworden.
Ebenso große Aufmerksamkeit wie den Gebäuden widmet das Freilichtmuseum der fast 200 000 Objekte zählenden Museumssammlung. Über dreißig Jahre lang war der Großteil dieser Objekte auf über 50 Dachböden, Kellern und Abseiten der historischen Gebäude auf dem Museumsgelände eingelagert. Seit der Fertigstellung des neuen Zentralmagazins werden die Objekte nun nach und nach gemäß ihren Bedürfnissen magaziniert. Die Arbeiten sind 2011 so weit vorangeschritten, dass die Besucher ab März 2012 im Rahmen von öffentlichen Depotführungen Einblicke ins Museumsdepot erhalten.
Räumliche Veränderungen gab es im Bereich der Museumsinformation. Seit 2011 befindet sich die Anlaufstelle zentral auf dem Marktplatz. Hier können sich Besucher über Museumsangebote, ehrenamtliche Mitarbeit sowie Führungen, Kindergeburtstage und Projekte informieren.