Mit Gianmaria Testa kommt am Dienstag, 30. Juli, 20.15 Uhr der neben Paolo Conte berühmteste Musiker aus dem Piemont zu einem Gastauftritt in die Burg.
Bad Vilbel. Mit seiner jüngsten Produktion „Vitamia“ (Mein Leben) hat Testa musikalisch neue Wege beschritten. Fünf Jahre hat er sich für sein neues Studio-Album Zeit gelassen. Hatte er für das Konzeptalbum „Da Questa Parte Del Mare“ mit Jazz geflirtet und unter anderen Paolo Fresu sowie Bill Frisell zu den Aufnahmen eingeladen, so dominiert nun die ganze Palette elektrischer und akustischer Gitarrensounds in seinem Repertoire, passend zu den Emotionen, mit denen er sich auseinandersetzt.
Ein zärtliches Lied für den jüngsten Sohn, von sanften Gitarrenlinien umrankt, eine melancholische Ballade über das Älterwerden, luftig skizzierte Liebeslieder. Bei anderen Songs lässt Testa es rocken und die Riffs in dem Trennungslied „Lasciami Andare“ klingen sogar ganz nach Gianna Nanini.
Verzerrte Gitarrensounds
Auch anderswo spielt er mit der Spannung von smoother Reibeisenstimme und verzerrter Gitarre: In „Cordiali Saluti“ etwa geißelt er den zynisch-höflichen Ton, mit dem Leute aus ihrem Job entlassen werden. Und am Schluss kokettiert der Ex-Bahnhofsvorsteher liebevoll mit der Folklore Italiens, fröhlich in einen kleinen Gitarrenmarsch umgesetzt.
Mit „Vitamia“ – so die Kritik – „bestätigt Gianmaria Testa seine Rolle als einer der interessantesten und eigenwilligsten Cantautori (Liedermacher). Er stemmt sich weiterhin erfolgreich den Tiefen des Italo-Pop entgegen und führt seinen fast märchenhaften Werdegang vom Bahnhofsvorsteher, der nebenbei Gedichte und Lieder schreibt, zum Leonard Cohen Italiens fort“ (Jazzthetik).
„Für ‚Vitamia‘ ging Testa mit einem fertigen Drehbuch ins Studio: In nur einer Woche spielten er und seine Begleitmusiker die Songs unter Livebedingungen ein. Sie schufen eine warme und stressfreie Atmosphäre, in der jede Nuance der Akustik- wie der E-Gitarre, des Pianos oder des knarzenden Kontrabasses perfekt ausgeleuchtet wird, während Testas Stimme dazu direkt aus den Lautsprechern zu kriechen scheint. Schön, dass er wieder etwas zu sagen hat. Und damit ganz nebenbei alle Erwartungen mehr als erfüllt“ (Stereoplay).
„Gianmaria Testa selbst bleibt der charismatische Geschichtenerzähler mit dem beschwörenden Bariton-‚Parlando, der wie schon auf früheren Alben den Hörer an der Hand zu nehmen versteht“ (Sono).
Eintrittskarten für das Konzert mit Gianmaria Testa und Band am 30. Juli kosten zwischen 18 und 38 Euro. Sie sind im Vorverkauf erhältlich im Kartenbüro, Klaus-Havenstein-Weg 1, Telefon (06101) 559455, oder per online-Buchung über www.kultur-bad-vilbel.de.