Karben. „Karben steht vor einer Richtungswahl“ – das war die Kernaussage des politischen Aschermittwochs der Karbener CDU. Vor 120 Zuhörern im vollbesetzten Saalbau Schuldt warnte Stadtverbandsvorsitzender Mario Beck vor einer rot-rot-grünen Blockademehrheit im Stadtparlament, die die erfolgreiche Arbeit von Bürgermeister Guido Rahn sabotieren könnte.
„Erstmals kandidiert neben den demokratischen Parteien die SED-Nachfolgepartei „Die Linke“ in Karben“, sagte Beck und geißelte deren ungebrochenes Bekenntnis zum Kommunismus und der offen zur Schau gestellten Nähe zu bekennenden RAF-Terroristen auf Bundesebene. Ein Blick auf die Karbener Kandidatenliste – hier finde sich eine ehemalige DKP-Funktionärin – zeige die ideologische Verblendung auch des Karbener Ablegers.
„Trotzdem hat die SPD bis heute nicht ausgeschlossen, mit denen nach der Wahl gemeinsame Sache zu machen. Glaubwürdig wäre es ohnehin nicht, schließlich war schon zu Zeiten des Ypsilanti-Wortbruchs kein Wort der innerparteilichen Kritik von den Karbener Genossen zu hören“, blickt Beck zurück. Umso stärker müsse die Union für den Erhalt der bürgerlichen Mehrheit in Karben kämpfen.
Beck weiter: „Ganz konkret geht es darum: Kann Guido Rahn den begonnenen Schuldenabbau, immerhin hat er das Haushaltsdefizit bereits halbiert, fortsetzen? Oder wird eine linke Mehrheit die steuerzahlenden Bürger für teure Wahlversprechen zur Kasse bitten? Kommt endlich die Verkehrsentlastung durch die Nordumgehung, für die wir den Planfeststellungsbeschluss erreicht haben? Oder finden die grünen Neinsager in einer Koalition mit SPD und Linken kurz vor dem Ziel noch Blockademöglichkeiten, wie in den 90ern beim B3-Weiterbau?“, so die rhetorische Frage Becks, der die Plakate der SPD zum Thema B3-Weiterbau als historischen Treppenwitz bezeichnete.
Beck weiter: „Investieren wir weiterhin in den Ausbau der Kinderbetreuung und in die Modernisierung unserer bestehenden Infrastruktur – Schwimmbad, Kitas, Sporthallen, Bürgerhäuser? Oder wird das knappe Geld stattdessen in teure Prestigeobjekte wie den von der SPD geforderten millionenschweren Stadtpark versenkt?“ Ebenso offen sei, ob das bewährte Team mit ehrenamtlichen Stadträten erhalten bleibe, oder ob sich die SPD im Falle einer linken Mehrheit wieder einen teuren hauptamtlichen Stadtrat gönne“, so Beck. Über all diese Fragen entschieden die Karbener am 27. März, denn es gehe um Karben, nicht um Berlin oder Wiesbaden.
Weitere Wortbeiträge von VizeLandrat Oswin Veith, der einen Blick auf die Wetterauer Kreispolitik warf, und von Bürgermeister Guido Rahn rundeten den Abend ab, bevor das leckere Fischbuffet eröffnet wurde. (zlp)