Karben. Mario Beck heißt der neue CDU-Stadtverbandsvorsitzende. Bei ihrer Jahreshauptversammlung in der Kloppenheimer Ratsschänke wählten am Dienstag der Vorwoche 61 CDU-Mitglieder den 29-jährigen Fraktionsvorsitzenden einstimmig zu ihrem neuen Chef. Der Wechsel an der Parteispitze war notwendig geworden, weil der bisherige Stadtverbandsvorsitzende Guido Rahn aufgrund seiner Wahl zum Bürgermeister auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.
Beck kündigte für seine Amtszeit drei Ziele an: Er wolle als Fraktions- und Parteichef dafür sorgen, dass die Themen aus dem Bürgermeisterwahlkampf hinsichtlich Verkehrsplanung, Stadtentwicklung und Kinderbetreuung umgesetzt würden.
Auf die Zukunft des B 3-Ausbaus angesprochen, kündigte Beck heftigen Widerstand gegen die im Wiesbadener Verkehrsministerium bevorzugte enge Umfahrung von Okarben und das autobahnähnliche Kleeblatt in Höhe des Berufsbildungswerks an. Hoffnung setze er dabei auf die Äußerungen des Staatssekretärs, Steffen Saebisch (FDP), bei dessen Besuch in Karben vor gut einer Woche.
Wie berichtet, hatte Saebisch dabei versichert, dass der Ausbau nicht gegen den Willen der Stadt erfolgen würde. „Wir akzeptieren keine Scheinlösung oder Murks, nur weil es damit schneller geht“, so Beck. Im Übrigen sei ein Neubau der B 3 in Karben völlig sinnlos, wenn die bisherige B 3 zwischen dem Knoten Null, also dem Ende der Ausbaustrecke in Kloppenheim, und Massenheim nicht endlich zweispurig ausgebaut werden würde. Anderenfalls sei schon jetzt vorauszusagen, dass in Kloppenheim demnächst ein Nadelöhr entstehe. „Lieber warten wir deshalb noch etwas und haben dann eine gescheite Lösung, als uns jetzt von einer unsinnigen Variante unter Druck setzen zu lassen“, sagte Beck unter starkem Beifall.
In dieser Auffassung wurde der frisch gewählte Stadtverbandsvorsitzende auch von der CDU-Kreisvorsitzenden und neuen Bundestagsabgeordneten Lucia Puttrich unterstützt: „Bleiben Sie weiterhin glaubwürdig, aufrichtig und sagen Sie den Bürgern die Wahrheit.“ Puttrich berichtete dann von ihren ersten Arbeitstagen in Berlin. Danach ging sie noch kurz auf die vermeintlichen Startschwierigkeiten der neuen, schwarz-gelben Bundesregierung ein. „Der Schein trügt. Zwischen den Koalitionspartnern herrscht keine Verwirrung, sondern hier stimmt man in Ruhe die Ziele aufeinander ab“, warb Puttrich für die Berliner Koalition.
Die CDU wählte ihren gesamten Parteivorstand. Mario Beck als Vorsitzender, Reinhard Wortmann und Phillip von Leonardi als Stellvertreter, Werner Gold als Schriftführer und Klaus Geier als Kassierer wurden einstimmig gewählt wie die Beisitzer: Barbara Büttner, Heike Liebel, Erhard Menzel, Katrin Gründker und Mark Hengst. Das neue Amt des ehrenamtlichen Geschäftsführers bekleidet Volker Penkwitt. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Eva-Maria Römer, Hermann Meyer, Jakob Huth und Franz Hollick geehrt.