Ein Teil der Friedrich-Ebert-Straße in Windecken ist wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten für längere Zeit gesperrt.
Nidderau. Was es heißt, eine Baustelle direkt vor der Tür zu haben, erlebten die Anwohner schon vorige Woche. Da wurde nämlich an einzelnen Stellen der Asphalt entfernt – um Rüttelproben mit schwerem Gerät vornehmen zu können. „Hoffentlich fällt das Haus hier nicht zusammen“, meinten dazu beispielsweise Kunden in einer Bankfiliale direkt neben der Baustelle. Auch in der Gaststätte „Carolus“ zeigte sich die Inhaberin Ellen Pesek zunächst sehr reserviert. „Die Gläser haben in den Schränken schon geklirrt . . .“, zeigte sie sich besorgt um ihr Geschäft während der Bauarbeiten. „Das Rütteln ist aber nicht das Schlimmste. Viel mehr trifft uns die Vollsperrung. Denn ältere Leute quetschen sich nicht an der Absperrung vorbei, um in unser Restaurant zu gelangen, sondern gehen eher woanders hin“, so die Restaurantbesitzerin besorgt.
Wie hoch der Schaden am Ende ausfallen wird, darüber kann Ellen Pesek bisher nur spekulieren. Auf jeden Fall hätten bereits die ersten Hotelgäste ihre Reservierung storniert. Schwierig werde es in dieser Zeit auch mit den Lieferanten, denn die müssten gut 100 Meter entfernt auf dem Marktplatz halten – und die Waren zu Fuß anliefern. Auch hinsichtlich der Müllentsorgung für ihre Gaststätte sehe sie Probleme auf sich zukommen. „Doch dafür gibt es ein Konzept“, mischt sich Boris Brauns ein. Er ist im Nidderauer Rathaus zuständig für Tiefbau und Stadtentwässerung. Das Bauunternehmen sei beauftragt worden, den Bauabschnitt zur Erneuerung der Kanalisation und anschließend der gesamten Fahrbahn zwischen Marktplatz und Ostheimer Straße in mehrere kleine Teilbereiche zu untergliedern. So könnten die Müllabfuhr und auch die Lieferanten die Geschäfte von unterschiedlichen Richtungen ansteuern. Zunächst erfolgt der Anliegerverkehr aus Fahrtrichtung Ostheimer Straße in Abstimmung mit der Baufirma bis zur Baustelle.
Hinsichtlich der Müllabfuhr sei mit dem Bauunternehmen vereinbart worden, dass die Mülltonnen von den jeweiligen Haushalten mit Straßennamen und Hausnummer gut gekennzeichnet vor deren jeweiligen Grundstücke gestellt werden. Die Baufirma wird dann die Mülltonnen zur Sammelstelle bringen. „Hoffentlich auch in unserem Fall“, bemerkt dazu Restaurantbesitzerin Pesek.
Um den geschäftlichen Schaden während der Bauphase so gering wie möglich zu halten, hat Ellen Pesek Tipps auf ihrer Internetseite gestellt. Da erfahren die Gäste beispielsweise, von welcher Seite sie am besten das Restaurant anfahren. (jwn)