Karben. Die Planungen für das große Innenstadt-Baugebiet »Brunnenquartier« gehen voran. Das geht aus einer Antwort des Magistrats auf eine ausführliche Anfrage der SPD-Fraktion hervor.
Wie berichtet, sollen auf dem rund 7,9 Hektar großen Gelände zwischen Luisenthaler Straße, Brunnenstraße und Bahnhofstraße überwiegend mehrgeschossige Häuser errichtet werden. Geplant sind sowohl Eigentumswohnungen als auch rund 30 Prozent preisgebundener, also geförderter Wohnraum. Markant soll auch ein Grünzug werden, der sich zwischen Einkaufszentrum und Nidda erstrecken soll.
Gespräche mit
Bauträgern laufen
Die SPD wollte nun den aktuellen Planungsstand wissen. Dazu antwortete Fachbereichsleiterin Julin Birkner-Schaefer ausführlich. Aus ihrer Antwort geht hervor, dass die Fläche zu unterschiedlichen Teilen der Stadt Karben, der Hessischen Landgesellschaft, verschiedenen Bauträgern und privaten Eigentümern gehöre. Mit den Grundstücksbesitzern und der Nassauischen Heimstätte würden Gespräche geführt. Es sei aktuell noch nicht klar, welches Baufeld der »Nassauischen« zugeteilt werde. Wie berichtet, will sich das Wohnungsbauunternehmen mit rund 100 Wohnungen im »Brunnenquartier« engagieren. Außerdem will auch die städtische Wobau dort aktiv werden und preisgünstigen Wohnraum schaffen. Dass preisgünstiger Wohnraum hergestellt werden müsse, werde über die städtebaulichen Verträge geregelt.
Mindestens 30 Prozent
E-Ladesäulen
Auf eine entsprechende Frage wurde weiter mitgeteilt, dass durch kompakte Bauweise bei maximaler Ausnutzung des regionalplanerischen Ziels von 60 Wohneinheiten pro Hektar trotzdem »sehr großzügige öffentliche und private Grünflächen gestaltet werden«.
Bei einer Bürgerinformationsveranstaltung, die im vergangenen Sommer auf dem Baufeld stattgefunden hat, wurden die Größen der Grünflächen so angegeben: zwei Hektar öffentlicher Grünanteil und drei Hektar privater Grünanteil. Markant dürfte ein laut bisheriger Planung rund 30 Meter breiter Grünzug werden, der sich entlang der Bebauung der Luisenthaler Straße bis hin zur Nidda ziehen soll. Die Fachbereichsleiterin teilte mit, dass für die öffentlichen Grünflächen, den Quartierspark und Quartiersplätze gerade die Auslobungsunterlagen für einen Planungswettbewerb erstellt worden seien. Sie sollen bald veröffentlicht werden.
Immer wieder gilt das Interesse auch dem Verkehr. Hierzu heißt es in der Antwort des Magistrats, dass im Bebauungsplan festgelegt sei, dass in den Tiefgaragen sowie dem Garagengebäude mindestens 30 Prozent der Stellplätze mit E-Ladestationen herzustellen seien. Für die anderen Plätze seien technische Vorrichtungen geplant. Zum Energiekonzept heißt es kurz und knapp: »Es wird eine quartierseigene Stromerzeugung angestrebt.«
Aus der Antwort auf die SPD-Anfrage geht zudem hervor, dass der Entwurf für den Bebauungsplan im April vorgelegt und im Mai offengelegt werden soll. Im September solle der Beschluss als Satzung erfolgen, so dass danach der B-Plan Rechtskraft erlangen könnte. Wie während der Bürger-Info im vergangenen Sommer angedeutet worden ist, soll voraussichtlich im Jahr 2024 der Baubeginn für das große Brunnenquartier erfolgen.
Von Holger Pegelow