Bad Vilbel. Noch in diesem Winter sollen sie beginnen, die Bauarbeiten für die das 3. und 4. Gleis, und zwar mit dem Roden des Bewuchses am Bahndamm zwischen Homburger Straße und der Nidda, um entlang der Kasseler Straße und der Straße Am Sportfeld Stützmauern errichten zu können. Die Eisenbahnüberführung an der Homburger Straße erhält eine zusätzliche Brücke für ein neues Gleis, berichtet Erster Stadtrat und Bad Vilbeler Verkehrsdezernent Jörg Frank. Diese Neuigkeiten erfuhren die Mitglieder der städtischen Verkehrskommission jetzt in einer Sitzung über das Bauvorhaben der Bahn von Norbert Wolf von der DB ProjektBau GmbH und von Peter Dahlhaus von der Firma Schüßler-Plan in Frankfurt. Die Rodungsarbeiten müssen im Herbst und Winter stattfinden, weil dann die Wachstumsperiode endet. Mit den eigentlichen Bauarbeiten zur Errichtung und Sicherung von Stützwänden sowie der zusätzlichen Überführung wird die Bahn im Mai 2011 beginnen. Die Baumaßnahmen sind der erste Schritt, „auf den Stadt, Pendler und der Wetteraukreis schon seit Jahrzehnten warten“, so Frank. Der Bau der zwei neuen Gleise werde die jetzige Engstelle beseitigen, so dass die S-Bahn pünktlicher und in einem echten Viertelstunden-Takt verkehren kann, mehr Züge vom Stockheimer Lieschen nach Frankfurt durchgebunden werden können und vielleicht sogar der Mittelhessen-Express mehr Halte in Bad Vilbel bekommt. „In einem Ballungsraum wie die Rhein/Main-Region führt kein Weg am Ausbau der Schieneninfrastruktur vorbei. Die Erleichterung in der Verkehrskommission über die Verkündung des Baubeginns war deutlich zu spüren“, berichtet Frank.
Damit der Bahnkörper noch zwei weitere Gleise aufnehmen kann, wird der Bahnkörper einschließlich des Viaduktes bis vor die Nidda-Brücke an der Wiesengasse verbreitert. Dafür wird es erforderlich sein, die vorhandene Stützwand entlang der Kasseler Straße mit Ankern zu verstärken und diese Stützmauer auch in Richtung Nidda-Brücke weiterzubauen. Auf der anderen Seite, also der Straße Am Sportfeld, muss eine Stützwand neu errichtet und ebenfalls verankert werden.
Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Straße Am Sportfeld in ihrer vollen Breite mit beiden Fußgängerwegen wieder zur Verfügung stehen. Während der Bauphase werde der Verkehr sowohl auf der Straße Am Sportfeld, als auch in der Kasseler Straße „sehr stark eingeschränkt“. Die DB ProjektBau GmbH und die Straßenverkehrsbehörden werden in den nächsten Wochen gemeinsam das Verkehrsführungskonzept während der Bauzeit abstimmen. Zu rechnen sei laut Frank mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Die neuen, zusätzlichen Gleise werden erst später verlegt. Wie ausgeführt, handele es sich nur um den ersten Bauabschnitt. Weitere Ausbaumaßnahmen in Richtung Frankfurt/West werden folgen.
„Die Pendler müssen sich folglich noch einige Jahre gedulden, bis die Schieneverkehrsverhältnisse verbessert sind“, so Frank. (sam)