Bad Vilbel. Zum ältesten Friedhof von Bad Vilbel geht es erst einmal den Berg hoch. Dorthin, wo auch das älteste Gotteshaus von Bad Vilbel steht, die schmucke Auferstehungskirche aus dem 13. Jahrhundert.
Das Wort Friedhof bedeutet im ursprünglichen Wortsinn „umfriedeter Vorhof“ einer Kirche. Wer dort seine letzte Ruhestätte fand, war nahe dem christlichen Gotteshaus. Kein Wunder also, dass die ältesten Grabmäler und Gedenksteine immer rund um Kirchen zu finden sind. So ist es auch bei der Auferstehungskirche, wie ein Rundgang mit Stadtführerin Marlene Schröder-Greim zeigte.
Die Route führte zum ersten Mal über den Bad Vilbeler Friedhof, den von der Christuskirchengemeinde verwalteten kirchlichen Friedhof und den weitaus größeren städtischen. Eine stattliche Gruppe von zwanzig Männern und Frauen folgte der Stadtführerin, die bei dem Rundgang historische Grabmäler vorstellte, aber auch Beispiele jüngster Begräbniskultur.
„Unsere ältesten Grabmale sind um 1700 herum aufgestellt worden und spiegeln die Zeit des Barock“, erklärte Marlene Schröder-Greim. Es müsse sich also niemand wundern, wenn die Gedenksteine mit Beinknochen und Totenschädeln verziert seien, denn damals sei der Tod immer gegenwärtig gewesen.
Fast sechzig historische Grabmale und Gedenksteine sind auf dem Kirchhof der alten Bergkirche versammelt, die meisten entlang der Umfriedungsmauer, einige auch im Eingangsportal der Kirche. (ado)
Die nächsten Stadtführungen sind an den Samstagen 4. und 18. Oktober. Das Thema am 4. Oktober ist „Bad Vilbel, am Wasser gebaut, baut auf Wasser“ mit Adrian Donath, Treffpunkt „Altes Rathaus“, 15 Uhr.