Wetteraukreis. Der Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD) erwägt, sein Amt zum Ende des Jahres niederzulegen und in den Vorstand des regionalen Energieversorgers Ovag zu wechseln. Das ließ der 54-Jährige, der 2014 zum zweiten Mal in sein Amt gewählt worden war, gestern über die Pressestelle des Kreises mitteilen.
„Meine beruflichen Qualifikationen und bisherigen Leistungsbilanzen, meine Erfahrung und Leidenschaft für die Region haben dazu geführt, dass ich aus den Gremien und aus der Arbeitnehmerschaft angesprochen wurde, die Aufgabe eines Vorstands bei der Ovag zu übernehmen“, erklärt Arnold in der Mitteilung. Und fügt an: „Dies ist für mich eine mögliche Option.“
Die bisherigen Verträge der beiden jetzigen Ovag-Vorstandsmitglieder seien bis zum Jahresende befristet. „Sollte diese Option, 2018 Vorstand bei der Ovag zu werden, Realität werden, so ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich bis zum letzten Tage als Landrat mit Engagement und voller Konzentration für die Menschen in der Wetterau arbeiten werde“, versichert der amtierende Landrat.
Zu Beginn seines beruflichen Werdegangs war Arnold zehn Jahre in Leitungsfunktion als Diplom-Ingenieur tätig und dabei laut eigener Aussage für Infrastrukturprojekte und Planfeststellungsverfahren verantwortlich. Anschließend folgten etwa 15 Jahre als Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Wölfersheim.
„Wir leben in einer dynamischen, spannenden und von großer Innovationskraft geprägten Energiewelt. Ich bin überzeugt, dass dies und meine bisherigen beruflichen Leistungsbilanzen Gründe waren, um mich anzusprechen“, meint Arnold. „Der Energiemarkt hat sich in den letzten Jahren vielfältig entwickelt. Deshalb brauchen wir dort mehr denn je dynamisches, innovatives und flexibles Handeln. Nur so kann das Unternehmen auch in Zukunft als ein in Oberhessen fest verankertes kommunales Unternehmen erfolgreich am Markt agieren.“
Sollte Arnold tatsächlich in den Vorstand der Ovag wechseln, würden die Wetterauer an die Wahlurne gerufen. Sie bestimmen dann in einer Direktwahl, wer das Amt übernehmen soll.
Die Kandidaten stünden in diesem Fall bereits fest: SPD und CDU haben sich in ihrer Koalitionsvereinbarung dazu verpflichtet, ihr jeweiliges hauptamtliches Kreisausschussmitglied ins Rennen zu schicken. Somit würde für die CDU der Erste Kreisbeigeordnete Jan Weckler, für die SPD die Beigeordnete Stephanie Becker-Bösch auf dem Wahlzettel stehen. (dae)