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Bald keine freie Fahrt

Jahrelange Bauarbeiten in Groß-Karbens Ortsdurchfahrt beginnen in Kürze

Der kleine Saal ist voll: Bürgermeister Guido Rahn steht bei der Versammlung zu den Bauarbeiten den Bürgern und Anwohnern Rede und Antwort. Foto: Zöllner
Der kleine Saal ist voll: Bürgermeister Guido Rahn steht bei der Versammlung zu den Bauarbeiten den Bürgern und Anwohnern Rede und Antwort. Foto: Zöllner

Über drei Jahre hinweg werden die Anwohner in Groß-Karben mit einer Großbaustelle leben müssen. Denn die Ortsdurchfahrt wird saniert. Die Details zum ersten Bauabschnitt gab’s auf einem Info-Abend.

Karben. Die Stadt will in der Heldenberger Straße die Ortsdurchfahrt sanieren. Der Umbau des Abschnitts zwischen Schloss und Ludwigstraße soll zwischen 12. April und 19. Oktober erfolgen. „Ausgerechnet in der Hochsaison“, stöhnen Angelo und Davide Montaperto vom Eiscafé Monti in Groß-Karben.

Solche Details haben Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und Bau-Fachbereichsleiter Heiko Heinzel in einer Info-Veranstaltung im Bürgerzentrum erklärt.

Konkret geht es um die genauen Termine für den ersten Bauabschnitt in diesem Jahr auf der Ost-West-Achse Parkstraße–Heldenberger Straße. Insgesamt soll die Sanierung der Ortsdurchfahrt drei Jahre lang bis Ende 2019 dauern. Das hat für die Anwohner Konsequenzen, bedeutet Einschränkungen. Insbesondere das Eiscafé Monti ist stark betroffen, für deren Betreiber könnte es sogar existenzgefährdend werden.

Hinterher viel schöner

„Die Arbeiten werden in 20-Meter-Schritten vorgenommen“, erklärt Experte Heinzel. „Es soll nach Möglichkeit nicht immer alles durchgehend gesperrt sein.“ Für die Anwohner heißt das, dass ihre Hofeinfahrten zwischen drei und fünf Tagen nicht zugänglich sein werden. Für die Brüder Montaperto ist die Baustelle allein schon Einschränkung genug. Ohne Durchgangsverkehr kommen weniger Kunden.

„Damit haben wir ja schon gerechnet“, sagt Davide Montaperto. Doch eine Information schockiert sie: Der Platz mit dem Kreuzgassbrunnen soll ausgerechnet im Sommermonat August umgestaltet werden. Das heißt für die Eisdiele, dass zum Höhepunkt der Hauptsaison keine Tische und Stühle stehen können. „Das bedroht unsere Existenz, wir müssen schließlich zwei Familien versorgen“, befürchtet Davide Montaperto. „Dann kommen nur noch Kunden aus dem näheren Umkreis, die von weiter weg werden sich die Mühe nicht machen.“

Ende Februar haben die Brüder zwar die Eissaison gestartet, aber: „Unser Geschäft ist ja sehr vom Wetter abhängig.“ Auch wenn der Platz hinterher aufgewertet sein wird mit mehr Sitzmöglichkeiten, etwas größer und schöner und mit zwei Parkplätzen anstelle der Bushaltestelle, helfe das nicht darüber hinweg, dass es für das Eiscafé ein schweres Jahr werden könnte.

„Das ist eine Katastrophe“, sind sich die Brüder einig, die sich in der Versammlung zu Wort melden. Bürgermeister Rahn sieht den Handlungsbedarf ein: „Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden.“

Die Kanalarbeiten für die Erschließung des Baugebietes Kalkofen an der Waldhohl, an das die Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt gekoppelt sind, haben bereits begonnen. „Unser Ziel ist es, gerade die Kreuzungsbereiche so lange wie möglich offen zu halten, damit es nicht zu lange zu Einschränkungen kommt“, betont Heinzel.

Sobald ein Abschnitt erledigt ist, soll ein provisorischer Belag auf die Straße kommen, damit dieser wieder befahrbar ist. Der Verkehr soll über die Nordumgehung umgeleitet werden. „Für die Busse wird eine Umfahrung eingerichtet“, erläutert er. Sie führt via Karbener Weg und die Homburger Straße.

Weil durch die Arbeiten auch Parkplätze wegfallen, fürchten sich die Anwohner vor Knöllchen fürs Falschparken. „Irgendwo müssen wir ja hin, die Parkstraße ist abends beispielsweise rappelvoll“, berichtet ein Anwohner. „Solange Sie nicht die Baustelle und den Durchgang blockieren, werden wir in der Zeit nicht so genau hinsehen“, sagt Jörg Witzenberger von der Stadtpolizei.

„Wie erfahren wir, wann der Abschnitt dran ist, in dem wir betroffen sind?“ Das will eine andere Anwohnerin wissen. „Ungefähr eine Woche vorher“, erläutert Heinzel. „Aber es sind ja auch Bauarbeiter und ein Polier vor Ort, vielleicht sprechen Sie die einfach mal an.“ Verkehrsplaner Ekkehart Böing versucht es mit einem Witz: „Spendieren Sie denen einen Kaffee, dann sind Sie bestens informiert.“ Die wichtigsten Infos will die Stadt auf ihrer Internet-Seite publizieren.

Parkstraße ab 20. März zu


Montags bis freitags sind die Bauarbeiter von 7 bis 17 Uhr im Einsatz, in Ausnahmefällen auch samstags. Die Stadtwerke Karben weisen darauf hin, dass zwischendurch das Wasser für einige Stunden abgestellt werden könnte. Der Bauplan sieht vor, dass der Bereich Parkstraße von der Nidda bis zum Schloss vom 20. März bis zum 20. April gesperrt ist. Ab 12. April bis 19. Oktober sollen die Bauarbeiten in der Heldenberger Straße bis in Höhe Deutsches Haus folgen. Der Abschnitt bis zur Lindenstraße wird in zwei Teilen in Angriff genommen: vom 19. Juni bis 11. August für Kanalarbeiten und vom 12. Oktober bis Mitte Februar 2018. Die Asphaltierung soll hier noch dieses Jahr erfolgen. (iz)