Die Tribüne steht, aber der Auftakt findet im Theaterkeller statt
Bad Vilbel. Es sind keine vier Wochen mehr, bis die Burgfestspielsaison 2022 beginnt. Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, überall wird gearbeitet. Wesentliches ist aber geschafft: Die Tribüne steht und weist Spaziergänger im Kurpark darauf hin, dass es bald losgeht.
Sommergefühle bleiben allerdings recht verhalten, wenn es permanent regnet. Dramaturgin Ruth Schröfel stand vorigen Freitag beim Gespräch mit dieser Zeitung auf der Tribüne und schaute in den Regen. Doch ihre Laune war trotz des schlechten Wetters ungebrochen gut: »Wir lassen den ganzen Regen jetzt runterkommen, damit wir im Sommer bei bestem Wetter spielen können«, sagte sie lachend.
Ein durchorganisierter Staffellauf
Auf der Bühne steht ein Holzgerüst, auf dem bereits das Bühnenbild für »Robin Hood« erkennbar ist, erklärt Ruth Schröfel. »Für die Kinder soll es immer etwas zu sehen geben, deshalb spielen wir hier auf drei Ebenen.«
Seit Januar wird an den Bühnenbildern gearbeitet, das Material wurde im Winter bestellt, die Modelle sind schon viel länger fertig. »Außerdem fehlt uns aktuell noch die Beleuchtung«, so Schröfel und zeigt auf das Bühnendach. Mit der Fertigstellung der Tribüne ist zwar ein großer Teil der Vorbereitungen auf den Festivalsommer geschafft, doch geht es sozusagen nahtlos weiter mit den Vorbereitungen. »Die Proben sind bei uns ja immer ein durchorganisierter Staffellauf«, so Ruth Schröfel. Noch vor Ostern wird das Ensemble mit der Thriller-Inszenierung »Die Therapie« beginnen. Eine Woche später fängt Regisseurin Kirsten Uttendorf mit dem Robin Hood-Ensemble an. Dann geht es Schlag auf Schlag mit den anderen Eigeninszenierungen weiter.
In dieser Phase der Vorbereitung sei es wichtig, die kleinen Aufgaben zwischen den vielen großen nicht zu verlieren: »Wir mussten die Sitzkissen rechtzeitig bestellen und es müssen Kleinstarbeiten an der Elektronik gemacht werden. Die Fassungen der Stücke haben wir vor Wochen schon verschickt. Seit zwei Wochen sind eine Gewandmeisterin und eine Schneiderin da und haben mit ihren Vorbereitungen begonnen und wir haben den Dienstplan durchstrukturiert«, zählt Schröfel auf.
Auch im Kartenbüro und unter den Hostessen gibt es von einer Saison zur nächsten immer viel Fluktuation, doch mittlerweile steht das Team. »Natürlich stehen jetzt auch viele Presse- und Redaktionsgespräche an und, wie gesagt, arbeiten wir noch am Wetter.«
An allen Ecken und Enden wird derzeit geschraubt und das soll sicherstellen, dass die Besucher in Bad Vilbel das Veranstaltungsprogramm wie gewohnt genießen können: »Die Leute können sich auf einen tollen Sommer unter freiem Himmel freuen. Ich finde es großartig, dass wir ›Mord im Orientexpress‹ dieses Jahr im Programm haben, denn das war bisher ganz selten auf Bühnen zu sehen.« Es handle sich um ein tolles Unterhaltungsstück, es werde viel zu sehen geben. »Die Ausstattung wird auch großartig sein«, verspricht Schröfel. Los geht es nämlich schon in der ersten Maiwoche.
Früherer Beginn im Theaterkeller
Am 6. Mai startet der Vilbeler Theatersommer mit »Die Therapie« im Burgkeller. Eine Besonderheit dieses Jahr: »Da auf der Hauptbühne zu diesem Zeitpunkt noch nichts gespielt wird, können wir im Theaterkeller schon um 20 Uhr beginnen, statt erst am späten Abend.« So können sich Leute das Stück ansehen, die nicht so spät ins Theater gehen können oder wollen. »Kurz währt des Sommers Zeit«, haben die Burgfestspiele Shakespeares Sonette überschrieben, die wie im vergangenen Jahr als Audiowalk durch den illuminierten Burgpark angelegt sind.
Der Spielplan
Neben den Vorstellungen der Eigenproduktionen bei den Burgfestspielen lohnt sich weiterhin ein Blick auf die anstehenden Gastspiele. Michael Quast und Walter Sittler sind nur zwei der Namen, die sonntags ab 12 Uhr in der Burg zu Gast sind. Abends ist unter anderem Vicky Leandros da, so auch Lisa Fitz.
Der komplette Spielplan ist im Internet zu finden unter www.kultur-bad-vilbel.de und der Rubrik Burgfestspiele. Tickets sind online buchbar oder im Kartenbüro, Klaus-Havenstein-Weg 1, Telefon (06101) 559455, buchbar.