Karben. Weniger Lärm soll der S-Bahn-Ausbau für die Karbener bringen. Die Bauzeit aber wird ihnen zusetzen: Unter anderem muss die Bahn die Hauptzufahrt für Autos und Lastwagen in die Stadt sperren. „Ein solches Bauvorhaben ist nicht ohne Einschränkungen für den Verkehr zu machen.“ Planer Marco Asseng von der Deutschen Bahn bereitet die Karbener auf das vor, was mit dem S-Bahn-Ausbau auf sie zukommt. Sie werden über Monate auf die wichtigste Zufahrt in ihre Stadt verzichten müssen.
Östlich der heutigen Gleise will das Land zwei neue Gleise anbauen lassen. Damit soll die S-Bahn S 6 eine separate Strecke erhalten. Bis die Karbener das erleben können, müssen sie jedoch vier Jahre Bauzeit erdulden.
18 Brücken wird die Bahn auf dem zweiten Ausbauabschnitt der Main-Weser-Bahn zwischen Bad Vilbel und Friedberg neu bauen müssen – die mit dem meisten Verkehr ist die der L 3205 nahe des Bahnhofs Groß-Karben. „Das Bauwerk kann nicht erhalten werden“, erklärt Planer Asseng. Nur der östliche Pfeiler kann stehenbleiben und die neue, längere Konstruktion tragen. Für Abriss und Neubau der Brücke muss die Landesstraße zwischen B 3 und Stadtzentrum gesperrt werden. „Geht nicht anders“, sagt Asseng. Autos und Lastwagen müssten über Bad Vilbel und Rendel oder über Wöllstadt und Ilbenstadt ausweichen. „Nicht zumutbar“ findet das Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Wir müssen bis dahin die Nordumgehung fertig haben.“ Diese soll nur wenige hundert Meter nördlich die Bahnstrecke queren und dann eine Zufahrt zur Brunnenstraße erhalten. Über diese Route könne der Verkehr dann umgeleitet werden.
Rahn setzt darauf, dass die Projekte nacheinander umgesetzt werden. Die Bauarbeiten an der Bahnstrecke sollen nach Planung der Bahn von 2012 bis 2016 dauern. Mit fast keinen Bau-Einschränkungen können dagegen die Okärber rechnen: Die Omega-Unterführung ist bereits so gebaut worden, dass eine Brücke für die zwei neuen Gleise darüber gebaut werden kann, während der Fahrzeugverkehr darunter weiterfließt. (den)