Bad Vilbel. Nun rollt der Bagger am Mühlensteg, der seit September 2006 gesperrten Holzbrücke zwischen Burgpark und Alter Mühle. In der erst 1989 erstellten Konstruktion wurde Fäulnis bei tragenden Balken festgestellt (wie berichtet).
Seit Wochenbeginn sind zwei Arbeiter der Bad Vilbeler Baufirma Englert damit beschäftigt, das Fundament für die Hilfskonstruktion zu legen. An jeder Seite werden je zwei Meter lange Betonbalken angebracht, welche die Tragebalken des Brückenbauwerks stützen sollen, wenn die Längsbalken und Bodenbefestigungen entfernt sind. Derzeit wird die Fläche freigegraben, auf der die Stützen am Niddaufer stehen sollen. Nach dem Ende der Sanierung sollen die Betonpfeiler wieder entfernt werden.
Ursprünglich hatte das Bauamt auch die Idee geprüft, die gesamte Brückenkonstruktion an Land zu hieven, um sie dort im Trockenen zu sanieren. Diese Variante habe sich aber als zu aufwendig und unverhältnismäßig teuer erwiesen, so Stadtbaurat Dieter Peters (parteilos). Die jetzige Variante schlägt mit 110 000 Euro zu Buche. Davon entfallen 30 000 Euro auf die Abstützung.
Zu Jahresbeginn hatte Peters noch gehofft, die mit der Sanierung beauftragten Zimmerleute aus dem Odenwald könnten bereits im Februar anfangen. Dann aber sei es durch die Suche nach dem preisgünstigsten Angebot für die Abstützung und statische Untersuchungen zu Verzögerungen gekommen. Nicht zuletzt habe der hohe Wasserstand der Nidda in den vergangenen Wochen das Bauvorhaben zusätzlich verzögert, denn für die Befestigung der Stützpfeiler müsse das Ufer gut zugänglich sein.
Insgesamt rechnet Peters mit einer Sanierungszeit von zirka drei Monaten, erläuterte er gestern an Ort und Stelle. Damit ist die Brücke allerdings nicht schon zum Beginn der Burgfestspiele (7. Juni), sondern frühestens im Juli wieder passierbar. In den nächsten Monaten sollen die Laufflächen und Längsbalken ausgetauscht werden. Die Brücke selbst werde nicht umgestaltet, lediglich auf Blumenkästen solle künftig verzichtet werden. Denn die in die Ritzen eindringende feuchte Erde sei Gift für das Holz, betont Peters. Um das Holz zu schützen, soll es zum Teil, etwa an der Unterseite, mit Blech verkleidet werden. Nach der Sanierung des Mühlenstegs steht nur wenige Meter niddaaufwärts schon die nächste Baustelle an: Die Stahlkonstruktion des Gerberstegs sei verrostet und müsse erneuert werden, kündigte Peters an. Bei dieser Gelegenheit sollen auch die rampenartigen Zufahrten der Brücke etwas abgeflacht werden.