Karben. Im Karbener Hallenfreizeitbad herrschte in den vergangenen Tagen Hochbetrieb. Aber nicht etwa, weil so viele Badegäste dort wären, sondern wegen einer großen Revision. Das Personal war komplett anwesend, die Firmen gaben sich die Klinke in die Hand. Was passierte da rund um die Feiertage?
Alex Marx drückt den Hebel des Hochdruckreinigers. Mit Schutzbrille und in Gummistiefeln steht er im großen Schwimmerbecken des Hallenfreizeitbades. Dann arbeitet er sich mit dem Dampfstrahler Fliese um Fliese voran. Nicht weit von ihm entfernt schrubbt Rosina Auner die Treppen zum Schwimmerbecken, während Carina Hoth mit einem kleineren Besen den Beckenrand bearbeitet und Praktikant Mahdi Asghani mit der Reinigungsmaschine den Boden abfährt.
Es war großer Reinigungstag. Das Schwimmer- und das Kinderbecken mussten komplett gesäubert werden. Dieser Putztag stand am Ende von vielen Arbeiten, die in den Tagen zuvor abgelaufen waren. Und das waren eine ganze Menge, denn die alle zwei Jahre stattfindende große Revision des Schwimmbades ist im Gange.
Fugen auskratzen
Begonnen hatte alles am Abend des dritten Advent. Nachdem die letzten Schwimmer das Bad verlassen hatten, wurde das Wasser abgelassen. Das ist bei den großen Druckunterschieden nur nach und nach möglich. Drei Tage dauerte die Entleerung des Schwimmer- und des Kinderbeckens. Als die Becken leer waren, begann der zweite große Schritt: Die Fugen mussten herausgekratzt werden. »Damit war das gesamte Personal beschäftigt«, informierte Badebetriebsleiterin Carolin Beck. Dass da alle ran mussten für eine Arbeit, für die eigentlich eine Firma beauftragt war, hing mit einem unvorhergesehenen Ereignis zusammen. »Die Firma hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass sie nicht kommen kann.« Ein ganz schöner Schock für das Bad-Team. Was nun? Sie habe überall herumtelefoniert, und eine Firma aus Hanau sei breit gewesen, so kurz vor Weihnachten nach Karben zu kommen. Einzige Bedingung: Man könne die neuen Dehnungsfugen setzen, aber die alten müssten zuvor entfernt werden. »Da haben wir alle die Ärmel hochgekrempelt und angepackt«, sagt Beck. Das Team sei rechtzeitig fertiggeworden, und die Firma habe die neuen Fugen gesetzt und kleinere Schäden an den Fliesen beseitigt. »Wir sind sehr dankbar, dass die Firma Fix & Dicht so schnell eingesprungen ist und gut gearbeitet hat«, lobt Beck.
Die weiteren Arbeiten seien planmäßig verlaufen. Im Keller wurde der Schwallwasserbehälter gereinigt. Der Behälter fasst das Wasser, das aus den Becken überschwappt. Zudem seien sämtliche Filter ausgebaut und gereinigt worden.
EC- Zahlung möglich
Die Zeit der Schwimmbadschließung wurde auch genutzt, um den Kassenautomaten aufzurüsten. Carolin Beck informierte mit Kassiererin Annemarie Albrecht, dass ab sofort bargeldlose Zahlungen möglich sind. Noch vor Jahreswechsel wurden die beiden Schwimmbecken befüllt.
Am 2. Januar ging es weiter: Ein Hygieneinstitut nahm Wasserproben. Da das Bebrüten der Legionellen rund zehn Tage dauere, müsse abgewarten werden, bis die Ergebnisse vorlägen. Eine weitere Überprüfung stand mit dem sogenannten Färbetest an. Dazu sei das Wasser zunächst ohne Chlor. Dann erfolge die Desinfektion mit Chlor. Der Vorgang, bei dem ein neongelbes Färbemittel eingesetzt werde, werde per Video aufgezeichnet. Beck verspricht: »Wenn alles in Ordnung ist, können wir am 12. Januar den Badebetrieb wieder aufnehmen.«