Festumzug eröffnet wieder das größte Volksfest der Wetterau
Bad Vilbel. Mit dem traditionellen Festumzug wurde am Samstag der 199. Vilbeler Markt eröffnet. »Wann geht es endlich los?«, fragt der fünfjährige Max seine Großeltern, mit denen er am Ritterweiher steht. Die Musik dröhnt schon länger durchs Gebiet am Waldrand, in dem der Umzug jedes Jahr startet. Einige Meter weiter in der Straße Am Hahnen haben sich die Zugteilnehmer gesammelt, Menschen stehen dicht an dicht in bunten Kleidern und Trikots. Die von Traktoren gezogenen Wagen stehen einsatzbereit, auf einigen werden erste Gesängen eingestimmt.
Es geht auf 15.30 Uhr zu, und die Menschen drängen sich am Straßenrand. Die Spannung steigt, denn gleich geht’s es los. Von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) und der Stadtkapelle angeführt, erreicht der Zug die Stadtmitte. Dort wird ausgelassen gefeiert, Freunde treffen sich, und Kamellen werden geworfen. Den Zuschauern bietet sich ein buntes Bild all der Vereine, die da über die Frankfurter Straße defilieren. Von Karnevalsvereinen über Schützenverein, Obstbauverein bis zu den Gronauer und Dortelweiler Kerbeburschen – mitlaufen ist alles. Ob Jung oder Alt, alle sind mit dabei und repräsentieren ihre Vereine. Am Straßenrand stehen die Schaulustigen, winken und rufen zurück, die Älteren lassen sich vom Obstbauverein frischen Apfelwein ausschenken.
»Viehmarkt muss sein«
Der Zug zieht sich bis zum Festplatz, wo in der Festhalle der offizielle Startschuss in Form des Fassanstichs durch den Bürgermeister gefeiert wird. Doch bis tatsächlich alle Zugteilnehmer P?latz genommen haben, dauert es immer etwas. Stöhr nimmt das aber gelassen: »Eilen muss man sich ja nicht«, sagt er lachend. Stöhr trägt ein Trikot des heimischen FV Bad Vilbel, der diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstages feiert. »In jedem Jahr ein anderes Motto, so muss das sein«, meint der Rathauschef, für den der Beginn des Marktes wohl immer noch aufregend ist.
»Der Vilbeler Markt ist seit jeher einer der Höhepunkte des Vilbeler Jahres, und ich denke, das wir auf das traditionelle Fest stolz sein können«, schwärmte der Bürgermeister. Als Hausherr des Marktes sollte es für ihn eigentlich keine Prioritäten auf dem Markt geben, dennoch verrät Stöhr sein persönliches Highlight. »Viehmarkt muss ganz einfach sein! Wenn der Vilbeler Markt einen Höhepunkt hat, dann ist es definitiv der Viehmarkt. Viele e Vilbeler kommen dort zusammen und bestaunen, was die Viehzüchter zu bieten haben.«
Auch Quellenkönigin Ena I. freut sich schon sehr auf den ersten Rundgang über den Markt. »Darauf freue ich mich schon Monate vorher«, sagt sie. Und ganz besonders auf das Riesenrad und den Breakdancer. »Beide haben für mich einfach Kultstatus, mindestens einmal fahren, das gehört einfach dazu«, sagt sie. Und eine mit Schokolade überzogene Ananas auch.
Stöhr trägt jetzt seinen Reim zur Festeröffnung vor, in dem es dieses Mal um den FV Bad Vilbel geht, vor allem aber natürlich um den Vilbeler Markt. »Schon seit 198 Jahr, ist er für die Bürger da. Hat viele Fans von nah und fern, die kommen auf den Festplatz gern, um zu genießen wie in jedem Jahr, Attraktionen, die sind ganz wunderbar«, reimt er.
Stöhr schlägt nun den Zapfhahn ins Fass: Die Kerbeburschen sammeln sich schon davor, denn jeder will das erste Bier bekommen. »Der 199. Vilbeler Markt ist eröffnet«, ruft Stöhr. Nun kann es also losgehen mit dem großen Volksfest.