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Babbelbank im Burgpark

Ricarda Müller-Grimm und Sebastian Wysocki machen es vor: Anhand von Karten als Ideengeber wählen sie ein Thema und plaudern darüber miteinander. Eine kleine Anleitung erläutert, was es mit der Babbelbank im Burgpark auf sich hat. Vilbels erste Babbelbank befindet sich zwischen Wasserburg und Delfinbrunnen in der Nähe der St. Nikolaus-Kirche. Im Stadtgebiet sollen weitere Babbelbänke aufgestellt werden. Foto: Georgia Lori
Ricarda Müller-Grimm und Sebastian Wysocki machen es vor: Anhand von Karten als Ideengeber wählen sie ein Thema und plaudern darüber miteinander. Eine kleine Anleitung erläutert, was es mit der Babbelbank im Burgpark auf sich hat. Vilbels erste Babbelbank befindet sich zwischen Wasserburg und Delfinbrunnen in der Nähe der St. Nikolaus-Kirche. Im Stadtgebiet sollen weitere Babbelbänke aufgestellt werden. Foto: Georgia Lori

Bad Vilbel. Es ist eine besondere Bank. Eine, auf der Geschichten erzählt werden dürfen. Eine, auf der das Kennenlernen erwünscht ist und das soziale Miteinander eine Rolle spielt. Im Bad Vilbeler Burgpark am Delphinbrunnen gibt es die erste »Babbelbank«.
Ein Korb mit Kärtchen als Gesprächsanregung zu diversen Stichworten wie Burgfestspiele, Kochen/Backen, Gartenarbeit, Sommerzeit, Wochenmarkt oder Reisen diente zur Einweihung als Ideenspender für den Gesprächsstoff. Ein Konzept steht hinter der Idee der ersten »Babbelbank« in Bad Vilbel: »Wer sich darauf setzt, der sei offen für ein Gespräch«, sagt Bürgermeister Sebastian Wysocki und erinnert an Tendenzen zur Vereinsamung. Federführend für das Angebot ist das Seniorenbüro.
»Wir suchten nach einem Platz, der auch im Sommer schattig liegt, der zentral gelegen ist, mit einem entsprechend schönen Ambiente drumherum. Der Burgpark ist ein ganz besonderer Fleck im Herzen der Stadt«, sagt Bürgermeister Sebastian Wysocki. Von der Bank schaut man auf den Delfinbrunnen, unweit der Kneipp-Anlage. Eine Toilettenanlage ist in der Nähe. Eine »Babbelbank« gibt es in ganz Deutschland an verschiedenen Standorten.
»Durch Corona und das Internet sind viele Gespräche im Alltag weggefallen. Auf der »Babbelbank« sollen Hemmungen für Gespräche genommen werden«, sagt Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm. Ihr Dank galt den Kolleginnen vom Seniorenbüro, Lydia Burhardt und Sandra Schneider. Auch Vertreter der Nachbarschaftshilfe waren vor Ort. Das Thema »Babbelbank« sei ein Wunsch des Seniorenbeirats gewesen, erklärt Müller-Grimm.
»Nach dem verschobenen Hessentag 2020 sind verschiedene Maßnahmen im Burgpark umgesetzt worden. Die Skateanlage ist die letzte Maßnahme des Generationenpark-Projektes«, sagt Wysocki. Das alte Stadtmobiliar wird getauscht. »Ich treffe mich regelmäßig mit 14- bis 16-jährigen Mitgliedern des Zukunftsausschusses in Bad Vilbel. Sie fanden die Idee toll, um mit Älteren ins Gespräch zu kommen. Vor Kurzem hatten sie eine Veranstaltung, wo Seniorinnen und Senioren ihre Begriffe von früher genannt haben und die Jugendlichen ihre Sprache und sich diese gegenseitig erklärt haben«, erzählt Müller-Grimm.
Der Seniorenbeirat möchte im Sommer seine Sprechstunden an der »Babbelbank« abhalten. Eine Infotafel mit Anleitung und Lyrik ist installiert. Wysocki informiert, dass im kommenden Jahr die Wege im Kurpark erneuert und das Mobiliar vereinheitlicht werde. Um das richtige Modell der Sitzbank zu finden, habe es einen Workshop gegeben. Verschiedene Hersteller seien gebeten worden, ihre Modelle zur Verfügung zu stellen. Der Seniorenbeirat setzte sich für eine Sitzbank aus Holz mit drei Rückenelementen ein.
Modelle wie die der »Babbelbank« finde man bald in der Frankfurter Straße. Allerdings seien diese angedübelt, damit man sie bei Veranstaltungen wie dem Hessentag auch demontieren kann, ohne das Fundament zu beschädigen. »Deshalb wurden Funktionsbänder installiert, also größere Platten, wo sich städtisches Mobiliar wiederfinden soll – vom Abfalleimer und Fahrradständer über eine Sitzbank bis zur Stele mit Infos. So wollen wir eine städtebauliche Ordnung in einem konzentrierten Bereich betreiben«, erklärt Wysocki. Standorte wären etwa auf Höhe vom Döner-Turm oder Höhe Stadtschulhof in der Frankfurter Straße. Neue Standorte würden so gewählt, dass der Mülleimer ein Stück weit von der Bank entfernt ist, wegen der Wespen und der Geruchsbelästigung.
Von Georgia Lori