Karben. „Wir möchten Sie eindringlich bitten, sich trotz der höheren Kosten für die Tunnellösung und damit für die umweltverträglichste Lösung einzusetzen“, wenden sich Jürgen Becker und Hans Hansen von der Nabu-Ortsgruppe an Karbens Parlamentarier.
Diese müssen in den nächsten Wochen ihr Plazet abgeben, ob sie mit den Planungen des Bundes für den B 3-Ausbau einverstanden sind. Die Planer vom Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) hatten diese kürzlich vorgestellt – mit der klaren Vorgabe, dass der Bund die 15,2 Millionen Euro teure enge Umfahrung des Okarbener Wohngebietes Straßberg bevorzugt. Keine Chance hat die 32,45 Millionen Euro teure Variante, auf der vorhandenen Trasse durch den Ort einen Tunnel zu bauen. Obwohl dies die umweltverträglichste Variante wäre, sagen die Planer.
Nicht nur dass die Umweltbelastungen am niedrigsten seien, ist für Becker und Hansen wichtig. Auch seien 15 Hektar Landverbrauch für die Umgehung „nicht akzeptabel“. Weil Äcker zerschnitten würden, werde die Arbeit der Landwirte erschwert. Zudem erhalte Okarben eine neue „Lärmschneise“: „Die sehr laute Eisenbahnstrecke bleibt dort, wo sie ist“, parallel zur heutigen B 3, einer künftigen Ortsverbindungsstraße.
Dagegen werben Becker und Hansen dafür, den Verkehr von B 3 und Eisenbahn zu bündeln. Der vereinte Bahn- und Straßenlärm „außerhalb des Tunnels ließe sich durch gemeinsame Lärmschutzmaßnahmen eindämmen“, werben die Naturschützer. Angesichts der Entscheidung für die umweltverträglichste Lösung „dürfen nicht allein die Kosten den Ausschlag geben“, sagen Becker und Hansen. Für Karben solle „keine Billiglösung akzeptiert werden“. (den)