Bad Vilbel. Der beliebte Radweg entlang der Nidda soll in den nächsten Jahren noch attraktiver werden. Dafür wollen die Kommunen Bad Vilbel, Karben, Wöllstadt, Niddatal und Florstadt und der Wetteraukreis insgesamt sieben Erlebnis-Projekte neu starten oder mit dem Radweg verbinden. Außerdem soll der 34 Kilometer lange Weg ab nächstem Jahr durchgehend ausgebaut werden.
Die Städte und Gemeinden erhoffen sich davon, dass der Radweg für die eigene Bevölkerung, für Tages- und Wochenendausflügler aus dem Rhein-Main-Gebiet sowie für Touristen noch attraktiver wird. „Die Städte, das Umfeld und die Gastronomie werden positive Effekte haben“, ist Karbens Bürgermeister Roland Schulz (SPD) als Chef der Arbeitsgemeinschaft der Kommunen zuversichtlich. Zusätzliche Radtouristen werde der künftig noch deutlich attraktivere Nidda-Radweg auch als Zubringer für den Vulkanradweg haben.
Nicht allein in Sachen Tourismus will die Regionalpark Ballungsraum Rhein-Main GmbH das Projekt verstanden wissen. Deshalb erinnert ihr Geschäftsführer Lorenz Rautenstrauch an den enormen Nutzen für die Rhein-Main-Bevölkerung. „Wir müssen, wenn wir die Besonderheiten des Rhein-Main-Gebietes mit ihrer vielen Landschaft fördern wollen, die Leute, die hier leben, dafür interessieren“, sagt er. „Diese Landschaft ist eine Gegend, die man gerne aufsucht, weil sie ein Erholungsraum ist.“
Davon ist auch der Wetterauer Kreisentwicklungsdezernent Bardo Bayer (SPD) überzeugt. Für diesen sei das Mitmachen im Projekt Nidda-Radweg ein Beitrag zur Tourismus- und zur Wirtschaftsförderung, sagte Bayer. Vom Wetterauer Landrat Rolf Gnadl (SPD) war im Sommer 2005 die Initiative für das Vorhaben ausgegangen, er hatte die Kommunen an einen Tisch geholt. Gnadl ist zugleich auch Aufsichtsratschef der Regionalpark-GmbH.
Regierungsvertreter aller sieben Kommunen nahmen gestern in Bad Vilbel Fördergelder vom Land, der Fraport AG und der Regionalpark-GmbH entgegen. Damit wird der Nidda-Radweg zum Regionalpark-Projekt. 246 000 Euro sollen in diesem Jahr in die Projekte entlang des Weges investiert werden. Davon zahlen die Kommunen selbst zusammen 82 000 Euro. Die Regionalpark-GmbH schießt ebenso viel zu, 47 000 Euro kommen von Fraport, 35 000 Euro vom Land. „Das ist aber noch lange nicht alles, was wir hier investieren müssen“, erinnerte Bardo Bayer. Denn bislang sind zwei Drittel des 34 Kilometer langen Weges noch in einem schlechten Zustand. Derzeit lässt die kommunale Arbeitsgemeinschaft – die demnächst in einen Zweckverband aufgehen soll – die Ausbauplanungen erarbeiten und was das Ganze kosten wird. Das Vorhaben sei bereits in die passenden Förderprogramme des Landes aufgenommen worden, berichtet Roland Schulz – nicht zuletzt weil der Nidda-Radweg Teil des Fernradwegs R 4 zwischen Werra und Neckar ist. Deshalb geht er davon aus, dass der Ausbau bereits nächstes und übernächstes Jahr laufen kann. Zu den nun gestarteten Projekten gehört das Aufstellen von Schildern, Info-Tafeln und Aussichtspunkten, Sitzplätzen, Kunstwerken, Spielplätzen. In Nieder-Wöllstadt sollen Schauflächen die Bedeutung der Landwirtschaft für die Wetterau und Rhein-Main erläutern. In Burg-Gräfenrode wird künftig ein Lehrpfad durch die gerade in der Renaturierung befindliche Überflutungsfläche Einsiedel führen. Das erste Projekt ist bereits in vollem Gang; eine Tafel am Vilbeler Kurpark verweist darauf: Der Bau des Pavillons für das Römische Mosaik soll ab Ende Mai den Beginn des „neuen“ Radweges darstellen. „Das ist ein sehr schönes Projekt“, freut sich deshalb auch Bad Vilbels Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) über die Radweg-Initiative. „Es zeigt, dass wir im Kreis sehr gerne zusammenarbeiten.“ (FNP/d)