Karben. Wie alt die Brücke genau ist, weiß keiner genau. Gut 80 Jahre hat sie auf dem Buckel, dürfte rund um 1930 gebaut worden sein. Über die Nidda-Querung am Einsiedel wurde es für die Landwirte einfacher, zu ihren Feldern auf der anderen Flussseite zu gelangen.
Seit zwei Jahren ist es für die Landwirte wieder mühsam: sie müssen über Ilbenstadt fahren. Seitdem hat die Stadt Karben die Brücke aus Sicherheitsgründen für alle Fahrzeuge größer als Mopeds gesperrt. Zu kaputt ist das Fundament, sagten die Gutachter. Über die Jahrzehnte hatte das Niddawasser den Beton angegriffen.
Der längere Weg via Bundesstraße B 45 wird den Landwirten nun auf Dauer erhalten bleiben. Und vorübergehend werden auch die Radfahrer einen Umweg wählen müssen. Denn die altersschwache Brücke wird nun ersetzt. „Am Montag sollen die Abrissarbeiten beginnen“, kündigt Karbens Stadtsprecherin Christine Gredel an.
Für 270 000 Euro soll an ihrer Stelle eine neue Brücke errichtet werden. Die Bauarbeiten dafür sollen schnell gehen: Bereits Ende Oktober solle die neue Brücke fertig sein und dann für den Rad- und Fußgängerverkehr wieder zur Verfügung stehen, erklärt Gredel.
Die neue Brücke wird als Aluminiumsteg mit 2,40 Metern Breite schmaler ausfallen als die alte Querung. Zunächst hatten die Nachbarorte Karben und Wöllstadt überlegt, den Neubau größer zu dimensionieren, damit die Landwirte ihn weiter nutzen können. Das hätte allerdings 400 000 Euro gekostet und keine Zuschüsse gebracht.
So finanzieren das Land, der Kreis und die übrigen Nidda-Anrainer das Bauwerk mit. Denn es ist für den Niddaradweg wichtig, verbindet ihn die Brücke doch mit der Ost-West-Verbindung nach Burg-Gräfenrode, Kaichen und Heldenbergen.
Drei Monate lang allerdings wird diese Verbindung nach Beginn der Arbeiten unterbrochen. „Begonnen wird mit den Abbrucharbeiten der bestehenden Brücke“, erläutert Christine Gredel. Ob die Bagger sofort am ersten Tag anrücken, sei noch nicht klar. „Aber die Baustelle wird auf jeden Fall eingerichtet.“ Ab Mitte August sollen dann die beiden Widerlager errichtet werden. Für Mitte Oktober sei die Montage des neuen Aluminiumüberbaues geplant. Nach dem Abschluss der Arbeiten werde die Verbindung voraussichtlich ab Ende Oktober wieder frei sein.
Offiziell soll der Neubau am Donnerstag dieser Woche mit einem Ersten Spatenstich begonnen werden. Der Neubau ist Auftakt für die zweite Ausbaustufe des Niddaradwegs: Die Anliegerkommunen wollen in den nächsten Jahren 1,23 Millionen Euro in den weiteren Ausbau der Strecke für den Freizeitverkehr auf zwei Rädern stecken.
Als eines der ersten Projekte soll der Niddaradweg zwischen der neuen Brücke und der Aubach-Brücke bei Nieder-Wöllstadt saniert werden. (den)