Bad Vilbel. Zischend und gurgelnd steigen Luftblasen an die Wasseroberfläche des Schwimmerbeckens im städtischen Hallenbad. Kein Ungeheuer, sondern zehn quicklebendige Nachwuchstaucher sind für die Geräusche verantwortlich. Die Kinder waren kürzlich im kühlen Nass der Faszination Tauchen auf der Spur. Auf Einladung des Tauchclubs Triton Bad Vilbel waren sie im Kinder- und Schwimmerbecken auf Tauchstation gegangen. „Tauchen kann jeder, der gut schwimmen kann und gesund ist, was durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden muss“, sagt Anette Klages vom Triton-Club.
Die Tauch-Novizen konnten es zwar kaum abwarten, bis sie ins Wasser durften, aber am Beginn des Schnupperkurses stand eine theoretische Einführung durch die Vorstandsmitglieder Wolfgang Szczes und Sylvia Otto auf dem Kursplan. Die beiden zeigten den Kindern, wie sie sich unter Wasser richtig verhalten. Sie übten, wie sie sich mit Hilfe von Zeichen etwa für „Okay“, „Ab- oder Auftauchen“ verständigen können. „Die Hand vor den Hals halten bedeutet, ich bekomme keine Luft mehr“, war eines ihrer Beispiele. Sie erklärten, was im Körper beim Tauchen vor sich geht und informierten über die Grundlagen des Tauchens und die Funktion eines Drucklufttauchgerätes. „Wichtig ist, dass ihr die Luft beim Abtauchen nicht anhaltet, sondern regelmäßig weiteratmet. Beim langsamen Auftauchen müsst ihr Ausatmen“, sagte Wolfgang Szczes.
Mit Petra Witteler ging es dann zum Schnorcheltraining ins Nichtschwimmerbecken. Dort wurden das Atmen mit einem Schnorchel und das Schwimmen mit Flossen geübt. Bereits nach kurzer Zeit hatten alle den Bogen raus. Marc Simon Gottwald (11) aus Bad Vilbel war begeistert: „Mir gefällt das Schnorcheln richtig gut. Ich würde hier gern Schnorcheln und Tauchen lernen. Meine Mutter ist dagegen.“ Schon einmal mit Luft aus einer Druckluftflasche im Frankfurter Zoo getaucht ist der Dortelweiler Ian Rühl (12). Sein Cousin Sebastian Hildebrand (14) tauchte erstmals mit kompletter Tauchausrüstung in einem Center Park.
Danach gingen die ersten Kinder ausgerüstet mit Tauchweste, Drucklufttauchgerät, Druckluftflasche samt Atemregler, Tauchbrille und Schwimmflossen sowie je einem Betreuer an ihrer Seite, zum ersten Schnuppertauchgang ins tiefe Becken. Der erste Kontakt mit der Tauchtechnik machte sich vor allem im lautem Zischen bei Aktivierung der Luftdusche bemerkbar. Mit Hilfe der Luftdusche entfernen die Taucher eingedrungenes Wasser aus Schlauch und Atemregler. Beim „freien Tauchen“ im tieferen Teil des Beckens bewegten sich die Jungen selbständig und schwerelos – mit den Tauchern an ihrer Seite – unter Wasser.
Die meisten Teilnehmer des Schnupperkurses wollen zum Training der Triton-Kindergruppe wiederkommen. Hier trainieren zurzeit acht Kinder und Jugendliche jeden Montagabend ab 18.15 Uhr. Den Erwachsenen gehört das Becken montags ab 19.30 Uhr und zusammen mit der Unterwasser-Rugbygruppe mittwochs ab 20 Uhr
Kinder ab zehn Jahre können im Hallenbad tauchen lernen, Jugendliche ab 14 Jahre dürfen bereits in Seen und dem Meer in Begleitung tauchen. Voraussetzung dafür ist nach theoretischer und praktischer Ausbildung das Bestehen des Tauchscheins in Bronze. Auskünfte, wie dieser erworben werden kann, erteilt Anette Klages, Telefon (0178) 8720800.