Bad Vilbel. Wenn sich demnächst etwas großes Weißes lautlos auf der Straße oder anderen Wegen nähert, dann ist das keine Erscheinung, sondern ein E-Max 90. Zwei Exemplare dieses Elektrorollers haben die Stadtwerke vorige Woche dauerhaft der Stadt übereignet. Auf dem weißen Blech stehen zwar werbewirksam die Schriftzüge der Stadtwerke, aber im Fahrzeugschein ist die Stadt als Eigentümer aufgeführt.
Die Anregung für die Roller kam von den Stadtwerken. Sie wollen damit für die Elektromobilität werben, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Ralph Franke. Das sei ein zukunftsfähiger Energieeinsatz. Gerade die Roller seien, wirtschaftlich gesehen, das Optimalste – neben Elektrofahrrädern. Dafür brauche man keine Elektro-Tankstelle. Eine normale Steckdose genüge – und die 48-Volt-Blei-Akkus seien nach drei bis fünf Stunden aufgeladen.
„Wir haben uns ganz bewusst für Elektroroller entschieden, weil das die besten Einsatzmöglichkeiten bietet“, erklärt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Verwendet werden sollen die beiden 45 Stundenkilometer schnellen Stromer vor allem für Einsatzfahrten der Ordnungspolizei, etwa bei Kontrollen auf Fuß- und Radwegen und beim Vilbeler Markt. Die städtischen Ordnungspolizisten haben bereits einen Benzinroller in Betrieb.
Extra Stromtankstellen, wie es gleich zwei in Karben gibt, würden sich nicht durchsetzen, ist Franke überzeugt. Wegen der langen Ladezeiten von über sechs Stunden werde zu Hause oder am Arbeitsplatz „getankt“, erklärt er. Die Elektro-Modelle hätten große Vorteile. Da sei zunächst ihre rasche Beschleunigung. Ohne Brummen und Vibrieren nehme der Roller rasant Tempo auf.
Kraftfahrzeugsteuer fällt für die E-Roller nicht an. Die Stromverbrauchskosten werden vom Hersteller mit 50 Cent pro 100 Kilometer angegeben. Der Motor hat eine Leistung von 3,85 Kilowatt (5,2 PS). Die Reichweite beträgt 60 Kilometer.