Beim Ironman in Malaysia am Sonntag war auch die Bad Vilbeler Triathletin Katharina Grohmann am Start. Nach 10:17:25 Stunden lief sie über die Ziellinie. In der Gesamtwertung war dies Rang 35 und bei den Frauen bedeutete dies Platz 8.
Bad Vilbel. „Go hard or go home“ lautet das Motto der Triathletin Katharina Grohmann. „Ich bin ein Bewegungskind“, sagt die 28-Jährige. Sie hat in Malaysia ihren vierten Triathlon in diesem Jahr absolviert, der zugleich der 18. Ironman ihrer Karriere war. „Ich möchte viele Punkte für den Ironman auf Hawaii 2016 sammeln“, hatte sie vor dem Abflug gesagt. Es wurden dann mehr als 4500.
„In Hawaii war ich bereits drei Mal als Altersklassenathletin dabei, meine beste Platzierung war der dritte Platz.“ Im Mai landete sie in Texas auf dem 14. Platz. „Dieses Rennen habe ich im Kopf verloren, weil ich schlecht aus dem Wasser kam und mich aufgab.“ Auf Langstrecken mache der Kopf bis zu 40 Prozent des Erfolges aus.
Dafür finishte sie im Juli beim Frankfurter Ironman European Championship 2015 als Zehnte und im September in Mallorca als Zweite. „Gefinisht habe ich in 9:36 Stunden. Ich hatte mit keinem Hungerast oder Durchfall zu kämpfen und die Energie kam genau dort an, wo sie gebraucht wurde!“ Ihre Triathlon-Bestzeit erzielte sie in Barcelona mit 9:26 Stunden.
Geboren ist Katharina Grohmann in Bautzen, aufgewachsen ab ihrem vierten Lebensjahr in Bad Vilbel. „Meine ersten sportlichen Schritte habe ich beim SV Dortelweil gemacht.“ Nach dem Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium studierte sie in Gießen Sportwissenschaften mit den Schwerpunkten Sportmedizin, Bewegung und Gesundheit. Seit ihrem Bachelor- Ablschuss arbeitet sie als Fitness- und Gesundheitstrainerin sowie bei einer IT-Firma.
Sponsoren gesucht
„Ich trainiere 20 Stunden pro Woche, würde gern mehr machen, was aber aus beruflichen Gründen nicht geht“, sagt die Inhaberin einer Fitnesstrainer A-Lizenz. Um weniger zu arbeiten und mehr trainieren zu können, müsste sie zusätzliche Sponsoren finden. Allein die Anschaffungen von sechs Laufschuhe pro Jahr oder ein Fahrradschlauch für 50 Euro sind kostspielig.
„Mein ganz großes Ziel ist es, als Profi-Triathletin einen Ironman zu gewinnen“, sagt die frühere Mittel- und Langstreckenläuferin (2005 bis 2009) der LG Eintracht Frankfurt. 2008 wurde sie deutsche Juniorenmeisterin im Straßenlauf über zehn Kilometer.
Seit 2010 schlägt ihr Herz für den Triathlon. Bei ihrem ersten Ironman 2010 sicherte sie sich in Frankfurt als U 25-Europameisterin ihr erstes Hawaii-Ticket. „Da habe ich noch studiert. Die Reise nach Hawaii hätte ich mir nie leisten können. Dank meiner Sponsoren wie dem Rosbacher Brunnen konnte ich teilnehmen.“
Seit dem Schwimmen-Training beim SV Fun Ball-Dortelweil habe sie enorme Fortschritte gemacht. Laufen sei ihre beste Disziplin, danach kommt Radfahren. „Ich fahre Berge lieber hoch als runter. Ich habe Power in den Beinen. Im Training fahre ich den Feldberg meist viermal hoch und runter.“ Professionell betreut wird sie von Sven Faber vom trainingswissenschaftlichen Zentrum Koblenz, das sie auch mit Fahrrädern ausrüstet.
Wer an einem Ironman teilnehme, müsse den Sport lieben. Wichtig sei die Anfeuerung entlang der Strecke durch die Eltern und Freund Matthias Pabst, mit dem sie auf dem Heilsberg wohnt und der sie vor den Rennen stark entlastet. „So kann ich mich voll auf meine Wettkämpfe konzentrieren.“ Sie trainiert meist vormittags, arbeitet nachmittags und abends. „Ich lebe sehr gern in Bad Vilbel. Wir haben hier in der Region perfekte Trainingsbedingungen.“