Niederdorfelden. Lange hat Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) auf den Förderbescheid für die Brücke in der Bischofsheimer Straße gewartet. Das Projekt läuft ja bereits auf Hochtouren; nach dem ersten von drei Wochenenden mit gesperrten Bahnverbindungen ist der komplette Brückenoberbau abgetragen und ein Teil der Sandsteinpfeiler saniert worden.
Trotzdem hatte Büttner bisher nur eine mündliche Zusage, dass die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil einen guten Teil der 527 300 Euro Gesamtkosten übernehmen würde. Nun kann auch der Bürgermeister nachts wieder ruhig schlafen, denn seit einigen Tagen hat er es schwarz auf weiß: Hessen Mobil zahlt 216 400 Euro der Kosten, also 55 Prozent.
Doch was er bis zum Tag, an dem das Schreiben bei ihm einging, nicht wusste, ist, dass Hessen Mobil nicht alles auf einmal überweisen wird. Sondern 100 000 Euro bis Jahresende, 90 000 Euro im kommenden Jahr und die restlichen 26 400 Euro erst 2016. „Das bedeutet, dass wir das Geld über einen Kassenkredit vorlegen müssen“, erklärt Büttner. Denn natürlich wollen die an der Sanierung beteiligten Firmen sofort bezahlt werden, wenn sie ihre Rechnung stellen – und nicht zwei Jahre später.
Doch abgesehen davon ist Büttner zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Die Pendler seien nachsichtig, dass an drei Wochenenden nur Schienenersatzverkehr fährt, und die Anwohner im angrenzenden Wohngebiet Am Hainspiel hätten Verständnis für die Umleitung. Nur über eines ärgert Büttner sich: Um die Autofahrer davon abzuhalten, zu schnell durchs Wohngebiet zu brausen, habe er dort schon mehrmals Geschwindigkeitskontrollen vornehmen lassen. Die Blitzeraktionen seien von Anwohnern allerdings schleunigst auf Facebook verbreitet worden, mit dem Effekt, dass die, die zu schnell unterwegs waren, gewarnt wurden.
Da die Brücke künftig zweispurig sein wird und nicht wie bisher einspurig, möchte Büttner Ideen sammeln, wie man den Verkehr bremsen kann. (aze)