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Auf der Zielgeraden

Abschließende Beratungen zum südlichen Quellenpark – Fun-Ball steigt mit ein

Der neue Stadtteil Quellenpark schreitet in großen Schritten voran. Nachdem die Träger öffentlicher Belange nun ihre Bedenken zum Baugebiet abgegeben haben, stehen in den politischen Gremien die Abstimmungen dazu an. Bei der geplanten Gemeindebedarfsfläche gibt es aber einige interessante Neuerungen.

 

Bad Vilbel. Zum letzten Mal werden die Bad Vilbeler Abgeordneten wohl im Stadtparlament am 7. November die Hand für die neueste Änderung der Bebauungspläne im südlichen Quellenpark gegenüber des Bahnhofs heben. Dann kann der Bauantrag für das Großprojekt erstellt werden. Baubeginn für die rund 500 Wohnungen, Geschäfte und einen großen zentralen Platz mit Piazza-Charakter könnte laut Stadtwerke-Betriebsleiter und Stadtrat Klaus Minkel (CDU) dann bereits im kommenden Frühjahr/Sommer sein. Bis Ende 2019 soll ein großer Teil des neuen Stadtviertels fertiggestellt sein.

Die ehrgeizigen Planungen zu diesem neuen Viertel hatte die Henninger- Quartiersgesellschaft bereits im Februar und März dieses Jahres vorgestellt. So werden entlang der Bahnstrecke Einfamilienhäuser mit vier Geschossen und Garagen im Erdgeschoss entstehen. Im übrigen Wohngebiet sind drei bis vier Geschosse vorgesehen, Ausnahmen gibt es gegenüber der geplanten Piazza. Hier sollen Häuser mit fünf bis sechs Stockwerken entstehen. Die Piazza als Mischgebiet erhält Gebäude mit fünf bis sieben Geschossen. Diese sieben Etagen sind allerdings nur in einem sehr begrenzten Bereich als Landmarke für das neue Stadtviertel geplant.

Schule, Kitas, Sport

Kritisiert hatte dieses Vorhaben die Bauordnung des Wetteraukreises. So merkte Birgit Wirtz als Expertin in diesem Bereich an, dass dieses Maß erheblich über den Obergrenzen des Baugesetzes liege, bei den sieben Stockwerken würden sogar die Höchstwerte für ein Kerngebiet übertroffen.

Doch gerade dieser Bereich ist Klaus Minkel wichtig. „Dies ist das Ausrufezeichen für das Viertel“, macht er seinen Standpunkt klar. Hier solle klar auf den Stadtplatz mit Geschäften in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof verwiesen werden. Diese Nähe sei auch ein Argument für die hohe bauliche Ausnutzung, da Autoverkehr vermieden werden könne. Auch gleiche der 80 Meter breite Grünstreifen mit Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten am westlichen Rand des Baugebiets diese hohe Bebauung aus.

Während die Zufahrt zur Piazza über eine breite Allee erfolgen soll, sind die beiden Hauptverkehrsachsen mitten durch das Wohngebiet als verkehrsberuhigte Bereiche ausgelegt. Beide Straßen führen durch das Wohngebiet zu einer Fläche für den Gemeinbedarfsbereich. Auf einer Größe von knapp 12 000 Quadratmetern sollen hier eine dreizügige Grundschule und zunächst eine, bei Bedarf zwei Kindertagesstätten entstehen.

Doch auch der Sport soll hier nicht zu kurz kommen. Deswegen berieten die politischen Gremien auch gleich über einen Vorstoß des Vereins Fun-Ball aus Dortelweil. Denn der will im nordwestlichen Bereich dieser Fläche bauen (siehe auch unten stehenden Artikel). Doch eine neue Sporthalle soll es laut dem stellvertretenden Vorsitzenden Klaus Rotter nicht geben: „Wir denken hier an ein multifunktionales Sportzentrum mit Räumen für Kurse aller Art, wie wir sie auch jetzt schon anbieten.“ Hallenkapazitäten habe der größte Verein der Wetterau noch genügend, der Bedarf für verschiedenste Kurse und auch die dafür notwendigen Räumlichkeiten sei aber vorhanden.

Um möglichst wenig Platz zu verschwenden, soll es einen gemeinsamen Parkplatz mit der Schule und dem Kindergarten geben. Geplant sind rund 50 Stellplätze. Um auch den eventuell zweiten Kindergarten auf der Fläche zu ermöglichen, könnte auf dem benachbarten Grünstreifen ein größerer Spielplatz mit 1500 Quadratmetern entstehen, der auch durch die Kita-Kinder genutzt werden könnte.

Motorik ausbilden

Ähnlich wie bei der Sporthalle am Siegesbaum in Dortelweil-West soll die Stadt Bad Vilbel hier dem Verein unterstützend unter die Arme greifen. Die benötigte Fläche von 1760 Quadratmetern soll per Erbpacht an Fun-Ball vergeben werden. Auch wollen die Sportler die Möglichkeit eines zinsgünstigen Kommunalkredits nutzen, da es für den 1996 gegründeten Verein fast unmöglich sei, entsprechende Finanzierungen zu bekommen. Der durch die Stadt aufgenommene Kredit werde durch den Verein abgezahlt, zusätzlich übernehme der Verein auch alle Leistungen, die rund um dieses neues Sportzentrum anfallen. So weit zumindest die Absichtserklärungen des Fördervereins der Fun-Baller.

Punkten will der Verein hier vor allem mit der Vielseitigkeit der Angebote. Denn nicht nur Mütter sollen die Angebote in dem neuen Zentrum mit einer Gebäudefläche von 600 Quadratmetern aus drei Stockwerken nutzen können, während ihre Kinder im benachbarten Kindergarten oder in der Schule sind. „Wir leisten hier einen großen Beitrag zur Integration der Neubürger in Bad Vilbel“, ist sich Rotter sicher. Und das beginne bei den Kindern . Durch soziale Medien, Computernutzung und vieles mehr hätten sich die Anteile der Kinder etwa mit Übergewicht und Haltungsproblemen ungünstig verschoben. „Wir stemmen uns dagegen und wollen Sport in verschiedenen Richtungen anbieten, ein Spezialsport wie Fußball oder Handball kann dann als Ergänzung hinzukommen“, so Rotter.

Doch zunächst sei es wichtig, die generelle Motorik der Kinder zu schulen, bevor man sie auf eine Sportart beschränke. Deswegen will der Verein auch mit der neuen Schule und dem neuen Kindergarten kooperieren, hier Angebote auf die Beine stellen.