Bad Vilbel. Ein musikalisches Feuerwerk der Extra-Klasse brannte die Big Band der Bundeswehr bei ihrer Premiere in der Quellenstadt ab. Der Auftritt der 21 Musiker unter ihrem neuen Leiter Oberstleutnant Christoph Lieder zeichnete sich durch Musikalität, Können und Temperament aus. Der Funke der Begeisterung sprang vom ersten Ton des Benefizkonzertes zugunsten des Schülerorchesters der Stadtkapelle Bad Vilbel auf die 750 Konzertbesucher im Kulturforum Dortelweil über.
Stimmlich verstärkt wurde die Big Band durch die aus Sambia kommende Sängerin Bwalya. Seit vielen Jahren begleitet sie das musikalische Aushängeschild der Streitkräfte auf seinen Tourneen. Ihr Debüt in der Quellenstadt gab sie mit der musikalischen Hommage an die „Route 66“. Für die Big Band neu arrangiert hatte den Klassiker Bandmitglied Bert Conzen. Mit Temperament und einer ebenso ausdrucksstarken wie wandelbaren Stimme ließ Bwalya diesen und andere Titel wie das weltweit bekannteste Wiegenlied „Summertime“ aus der George-Gershwin-Oper „Porgy and Bess“ erklingen. Die Big Band-Version mit einem starken Auftritt für die Solo-Posaune neu arrangiert wie viele weitere Titel des Repertoires hatte Posaunist Adi Becker.
Bei der Latin Nummer „Brassmen’s Holiday“ feierte der Trompetensatz der Band mit Jörg Brohm, Thomas Inderka, Martin Golle, Peter Blum und Andreas Sicking, begleitet von den Percussionisten Thomas Lieven und Holger Hälbig, einen perfekten Auftritt. Nach Günther Noris, Heinz Schiffer, Robert Kuckertz und Michael Euler dirigiert Christoph Lieder die Big Band. Zum Programm gehören Hits aus Filmklassikern wie der „Count Bubba“. Ein wunderbare Gelegenheit für den Tenor-Saxofonist Klaus Dierolf und den Alt-Saxofonisten André Gimiotti ihr Können zu demonstrieren.
Mit einem spritzigen „Dixie-Einlauf 2000“ läuteten die anfangs in blauen Luftwaffenuniformen und später in weißem Outfit auftretenden Instrumentalisten der 1971 in Euskirchen gegründeten Big Band die zweite Programmhalbzeit ein. Begeistert klatschte das Publikum bei beschwingten Klassikern wie „Wochenend und Sonnenschein“, „Yes Sir, that’s my baby“ oder „Tiger Rag“ mit. Nicht fehlen durfte ein mit „In the mood“ überschriebenes Glenn Miller-Medley mit Hits wie dem „Chattanooga Choo Choo“, die „Moonlight Serenade“ oder dem „St. Louis Blues“.
Das temperamentvolle Sister Act-Medley bot Musikern und Sängerin erneut Gelegenheit einen weiteren Höhepunkt im glanzvollen Programm mit Gospels wie „Oh Happy Day“ oder „I will follow him“ zu setzen. An „Schwester Dolores“ Bwalya und ihrem Mönchschor aus Musikern hätte selbst Schauspielerin Whoopi Goldberg ihre helle Freude gehabt. Mit dem Hildegard Knef Klassiker „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ klang das unvergessliche Konzert zum 125-jährigen Jubiläum der Stadtkapelle stimmungsvoll aus.